Arbeitsmappe ”Allgemein”
Die Planungsarbeit selbst beginnt mit dem Ausfüllen der Arbeitsmappe ”Allgemein”. Hier müssen Sie eine Reihe von Eingaben tätigen, die größtenteils in weitere Mappen übernommen werden. Die meisten Felder sind daher in blauer Schrift gehalten. In der oberen Hälfte der Mappe sollte Ihr Unternehmen das zu entwickelnde Produkt und die Namen der an der Entwicklung Beteiligten eingetragen werden.
Die Netservice GmbH hat hier ihren Firmen- und Produktnamen, den Planungszeitraum (sechs Jahre), den Produktverantwortlichen, den Kostenrechner, den Entwicklungsleiter sowie den Ansprechpartner im Marketing eingetragen. Auch Angaben zur Währungseinheit, das Planungsdatum und die Versionsnummer werden im oberen Teil eingegeben. Die Versionsnummer hilft Ihnen, wenn Sie mehrere Varianten einer Planung erstellen müssen, die Änderungen in chronologischer Reihenfolge nachvollziehen zu können.
Je nach Größenordnung und Volumen Ihrer Planung sollten Sie darauf achten, rechtzeitig mit TEUR oder gar Mio. EUR zu arbeiten. Ab einem Planungsvolumen von deutlich mehr als 10 Mio. pro Jahr kann es vorkommen, dass bei einer Planung in Euro das Platzangebot in den Mappen (Spaltenbreite) nicht mehr ausreicht. Auch aus Gründen der Übersichtlichkeit sollten Sie in solchen Fällen überlegen, ob eine Planung beispielsweise in TEUR sinnvoller ist.
Möglichkeit der pauschalen Fortschreibung ab der zweiten Planungsperiode
In der unteren Hälfte der Arbeitsmappe befinden sich Eingabemöglichkeiten, mit denen Sie eine pauschale Fortschreibung der von Ihnen erarbeiteten Planzahlen ab dem zweiten Jahr vorsehen können. Hierzu müssen Sie in den Zellen E30 (für die Umsatzfortschreibung) und G30 (für die Kosten- und Investitionsfortschreibung) ”Ja” eintragen. In den folgenden Zeilen können Sie jetzt – getrennt nach Mengen und Preisen – für Umsatz, Kosten (hier getrennt nach Entwicklungsaufwendungen und Betriebskosten) und Investitionen (ebenfalls getrennt nach Entwicklungs- und Betriebsinvestitionen) Ihre gewünschten Fortschreibungswerte in Prozent eintragen. Das Tool rechnet dann ab dem zweiten Planungsjahr zunächst mit diesen Fortschreibungswerten. Empfehlenswert ist eine vollständige Fortschreibung je nach Unternehmen und Branche jedoch erst ab der dritten, vierten oder fünften Planungsperiode. Der Pauschalansatz kann dazu führen, die Produktplanung nur sehr oberflächlich vorzunehmen.
In der praktischen Anwendung hat es sich bewährt, zwar Prozentzahlen für die Fortschreibung einzutragen, aber dennoch jede Position zumindest in den ersten Jahren kritisch zu hinterfragen und möglichst manuell zu überschreiben. Dies ist jederzeit und an jeder Stelle möglich (Felder mit roter Schrift). Das Tool rechnet dann erst ab dem Jahr nach der manuellen Eingabe wieder mit dem vorgegebenen Pauschalansatz.
Ohnehin ist es bei Produktentwicklungen häufig notwendig, im ersten oder zweiten Jahr nur Kosten und Investitionen zu planen. Die Umsatzplanung kann erst nach Vermarktungsbeginn im zweiten oder dritten Planungsjahr erfolgen, so dass eine pauschale Berechnung hier erst ab der dritten bzw. vierten Periode vorgenommen wird.
Vorteile
Die Verwendung von Fortschreibungswerten ab der zweiten Periode hat u.a. den Vorteil, dass Sie durch die Eingabe der Prozentsätze von Beginn an ein erstes grobes Näherungsergebnis für Ihre Gesamtplanung erhalten, und so ein besseres Gefühl dafür bekommen, ob ein Produkt grundsätzlich wirtschaftlich sein wird oder nicht.
Nachteile
Ein Nachteil der pauschalen Fortschreibung ist allerdings, dass ein dynamischeres Wachstum in den ersten Jahren und ein langsameres, oder gar rückläufiges, Wachstum in späteren Jahren nicht abgebildet werden kann.
Restwertberechnung
Bei einer geplanten Lebensdauer von mehr als 10 Jahren können Sie darüber hinaus noch eine ”Restwertberechnung” vornehmen. Wird in Zelle E42 ein ”Ja” und in Zelle G42 ein Faktor, beispielsweise 1 oder 2, eingetragen, ermittelt die Mappe einen entsprechenden Wert für Umsatz, Kosten und Investitionen, um den Produkterfolg entsprechend abbilden zu können. Die GmbH hat – aufgrund der kurzen geplanten Lebensdauer – von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht.
Die NTS hat die Möglichkeit der Pauschalwertberechnung genutzt; die Parametereinstellung können Sie in Abb. 5 erkennen. Bei den Verkaufspreisen und bei den F+E-Aufwendungen und -investitionen sind negative Werte eingetragen, da die GmbH mit einem Preisverfall und rückläufigen Entwicklungstätigkeiten rechnet. Die Umsatzplanung der GmbH beginnt aufgrund der Entwicklungsaktivitäten erst im Jahr 2002 (siehe auch Mappen Umsatz und Ergebnis).
Hilfestellung beim Ausfüllen der Felder können auch die in dieser Mappe hinterlegten Kommentare leisten. Hier finden Sie kurze Anweisungen, welche Daten Sie im ausgewählten Feld hinterlegen können.
Abb. 5: Arbeitsmappe Allgemein
Arbeitsmappe ”Produkt”
Die Mappe ”Produkt” enthält die wichtigsten inhaltlichen Aspekte des neu zu entwickelnden Produkts. Die vorgeschlagene Struk...