Die steigende Verwendung von mobilen Endgeräten bei Berichtsempfängern hatte für die zentrale BI-Abteilung bei adidas neue Fragestellungen zur Folge: Wie viele Informationen sind auf einem limitierten Display unterzubringen bzw. welches sind die wesentlichen KPIs, die verwendet werden sollen?
Limitierung durch Display-Größe
Da das Übertragen von Standardberichten auf ein mobiles Endgerät nicht möglich ist, wurde ein Visualisierungsstandard speziell für mobile Endgeräte entwickelt.
Auf Grundlage der bestehenden Visualisierungsrichtlinie für Dashboards auf Desktops wurden Standards für mobile Endgeräte entwickelt. Bei der Vorbereitung der ersten Smartphone-Berichte war schnell deutlich geworden, dass die Visualisierungsstandards angepasst werden müssen.
Herausforderungen
Durch die geringere Displaygröße können auf einem Smartphone-Display weniger Informationen angezeigt werden. Die Anzahl der Charts, der angezeigten Wochen oder Tage muss eingeschränkt werden, um ein für den Endanwender sinnvolles Reporting zu ermöglichen.
Folgende Herausforderung gab es zu meistern:
- Wie kann der Platz auf einem Smartphone optimal genutzt werden?
- Wie viele Informationen sind notwendig für die Benutzergruppe?
- Wie setze ich die neuen Navigationsmöglichkeiten effizient ein?
Die Lösung für diese Fragestellungen war die Entwicklung eines Standardrahmens für die Visualisierung auf Smartphones. Es wurde ein Dashboard-Template für Darstellungen im Hochformat und im Querformat entwickelt. Dabei waren folgende Aspekte wichtig:
- Größe des Bildschirms
- Dashboard-Kopf
- Hintergrund
- Logos
- Dashboard-Körper
- Farben
3.1 Smartphone-Dashboards
Dashboard-Richtlinien
Die Bildschirmgröße des Smartphones ist deutlich kleiner als bei herkömmlichen Bildschirmen. Das hat Auswirkungen auf die Visualisierung von Dashboards, z. B. bei Textgrößen. Bei adidas empfehlen wir als Textgröße 18 Pixel für Text, 24 oder 36 Pixel für Überschriften und 12 Pixel für Beschriftungen von Graphen.
Die Navigation auf dem Smartphone sollte hauptsächlich durch Wischen (sog. "Swiping") oder – wenn nötig – durch feste Selektoren erfolgen. Sind relativ viele Selektoren notwendig, empfiehlt die Visualisierungsrichtlinie die Verwendung von drillbaren Barcharts.
Um Dashboards für Smartphones schnell erstellen zu können, wurde ein Standardtemplate entwickelt.
Abb. 2: Smartphone-Template
Durch Verwendung eines Templates ist sichergestellt, dass alle Dashboards auf dem Smartphone ein einheitliches Aussehen haben. Dies beschleunigt nicht nur die Erstellung von Dashboards, sondern erleichtert auch deren die Nutzung.
3.2 Navigation
Landing Page
Eine Startseite, eine sogenannte Landing Page, hilft dem Benutzer bei der Orientierung. Vor allem bei der Nutzung von Smartphones sind Startseiten sehr wichtige Hilfsmittel, um schnell einen Überblick über die verfügbaren Berichtsgruppen zu erhalten. Zunächst wurde für das Reporting des hauseigenen Retailgeschäfts eine Startseite erstellt. Im Kopfbereich werden das Logo der adidas-Gruppe und der Titel des Reporting-Packages dargestellt. Darunter kann über eine einfache Auswahlbox der betrachtete Markt ausgewählt werden. Dadurch werden alle Daten und Visualisierungen auf diesen Markt beschränkt.
Länder-/Regionenansicht
- Sicht auf einzelne Länder oder auf die Region
- Aggregation auf Tage bzw. Wochen
"Store Visit Pack"
- Übersichtliche Darstellung aller KPIs, die ein umfangreiches Bild einer Filiale liefern.
Top-Seller-Report
- Die meistverkauften Produkte werden – je nach Filter – sortiert und mit Produktbild angezeigt.
- Verschiedene Filtermöglichkeiten, z. B. nach Divisionen.
Artikelanalyse
- Liefert alle wichtigen Kennzahlen für ein Produkt bzw. einen Artikel im Zeitablauf.
Landkartenansicht
- Verwendung von Landkartenansichten, wie Google Maps.
- Visualisierung des Standortes der Geschäftsstelle und Verbindung mit Finanz- und Leistungskennzahlen.
Abb. 3 zeigt die Startseite für die Berichte im Bereich BI Consumer Direct.
Abb. 3: Startseite für Consumer Direct Reporting
Dynamische Anpassung
Durch die Verwendung von dynamischen Filtern in Microstrategy wird die Landing Page noch flexibler. Da zum Beispiel die Adressdaten der Filialen für alle Märkte nicht vollständig in den Stammdaten vorhanden sind, wird der Button für die Landkartenansicht (sog. Geo-Map) sich je nach Markt dynamisch anpassen. Entweder wird – wie in Abb. 3 – die volle Funktionalität angeboten oder ein Hinweis in roter Schrift zeigt an, dass aufgrund fehlender Daten diese Funktionalität nicht zur Verfügung steht.