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Teil B: Grundlagen steuerlicher Verrechnungspreise / 11.1 Geschäftsvorfallbezogene Standardmethoden

Jörg Hanken
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Zu den geschäftsvorfallbezogenen Standardmethoden zählen:

  • Preisvergleichsmethode,
  • Wiederverkaufspreismethode,
  • Kostenaufschlagsmethode.

11.1.1 Preisvergleichsmethode

Die Preisvergleichsmethode wird auch als sogenannte "Comparable Uncontrolled Price Method (CUP)" bezeichnet[341]. Im Teil C, Kapitel 18.1 finden Sie detaillierte Ausführungen dazu, wie diese Methode aus Controllingsicht betrachtet wird.

Mithilfe der Preisvergleichsmethode wird der bei einem konzerninternen Geschäft verrechnete Waren- oder Dienstleistungspreis mit jenem verglichen, der bei einem vergleichbaren Geschäft zwischen unabhängigen Unternehmen unter vergleichbaren Verhältnissen verrechnet wird.

Folgende Varianten der Preisvergleichsmethode sind zu unterscheiden:

Abb. 92: Äußerer/innerer Preisvergleich

Abb. 93: Direkter/indirekter Preisvergleich

Theoretische Eignung:

  • Setzt unmittelbar an Marktpreisen an
  • Hat häufig Vorrang gegenüber anderen VP-Methoden

Praktische Anwendbarkeit:

  • Die Verhältnisse müssen vergleichbar sein (Märkte, Produkte, Vertragsbedingungen, Handelsstufen etc.)
  • Marktpreise sind oft nicht öffentlich verfügbar
  • Die Kalkulationsgrundlagen der Wettbewerber sind unbekannt
  • Die äußere Preisvergleichsmethode ist selten anwendbar, außer z. B. bei börsennotierten Waren (Metalle, Rohstoffe) oder Finanzierungstransaktionen

Im Rahmen der BEPS Initiative der OECD/G20 befasste sich der Aktionspunkt 10 mit neuen Leitlinien für die fremdübliche Bepreisung von Rohstoffgeschäften ("commodities"). Die wesentlichen Erkenntnisse aus den neuen Textziffern 2.18 bis 2.22 der OECD-RL 2022 lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Unter "commodities" werden physische Güter verstanden, die üblicherweise auch zwischen fremden Dritten zu öffentlich verfügbaren Preisen (z. B. Warenbörse) gehandelt und bepreist werden.
  • Die Preisvergleichsmethode gilt als die be...

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