Hinter dem Begriff Total Cost of Ownership verbirgt sich ein Ansatz, der die Gesamtkosten eines Beschaffungsobjekts betrachtet und sich nicht nur auf deren Einstandspreise beschränkt.
- Der Total-Cost-of-Ownership-Ansatz sorgt für ein umfassendes Verständnis aller Kosten, indem er neben den direkten Kosten für die Güter auch alle indirekten Kosten in die Kalkulation mit einfließen lässt.
- "Total" bezeichnet eine vollständige Sichtweise und zielt auf die Erfassung aller Kosten ab, die sich über den Lebens- bzw. Beschaffungs- und Nutzungszyklus hinweg ergeben.
- "Ownership" bezieht sich auf die gesamte Besitzphase eines Beschaffungsobjekts und schließt auch die vorgelagerte Beschaffungsphase und die nachgelagerte Nutzungs- und Betriebsphase, also den gesamten "Lebenszyklus" des Beschaffungsobjekts, in die Betrachtung mit ein.
TCO-Ansatz erhöht Qualität von Entscheidungen
Der TCO-Ansatz als Methode ermöglicht es, alle Kostenfaktoren und Kostentreiber, die mit einer Beschaffung verbunden sind, zu ermitteln und zu bewerten. Die Nutzung des TCO-Ansatzes bzw. die Ergebnisse der TCO-Analyse sind mit vielfältigen Vorteilen für das Unternehmen verbunden (vgl. Tab. 1).
Vorteile des TCO-Ansatzes |
Leistungsmessung |
- Grundlage für die zahlenbasierte Lieferantenbeurteilung
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- Grundlage für Qualitätssicherungsmaßnahmen
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- Grundlage für Vergleiche/Benchmarking
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Entscheidungsvorbereitung |
- Grundlage für die Lieferantenauswahl
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- Grundlage für die Strukturierung von Problemstellungen
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Kommunikation |
- Grundlage für die Kommunikation mit Lieferanten
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- Einbezug anderer Funktionen in Fragestellungen der Beschaffung
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Datenverbesserung |
- Bereitstellung von Daten zur Trend-Analyse
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- Grundlage für Lieferantenverhandlungen
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- Grundlage für die Preisbestimmung
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- Grundlage für die interne Kostenverrechnung
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Leistungsverbesserung |
- Grundlage für die interne und externe Schwachstellen-Analyse
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- Grundlage für die Weiterentwicklung von Beschaffungsmanagern
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Tab. 1: Vorteile des TCO-Ansatzes
Vereinfachte Leistungsmessung
Der TCO-Ansatz vermag die Leistungsmessung zu vereinfachen, indem er entsprechendes Zahlenmaterial bereitstellt. So können verschiedene Lieferanten gleicher oder ähnlicher Beschaffungsobjekte besser verglichen werden.
Zudem können Maßnahmen der Qualitätssicherung bezüglich ihres Erfolgs beurteilt werden. Durch den TCO-Ansatz wird das Management in die Lage versetzt, aufgrund verbesserten Zahlenmaterials bessere Entscheidungen, z. B. bei der Lieferantenauswahl, zu treffen. Der TCO-Ansatz liefert Analyse-Ergebnisse, die dazu verwendet werden können, einfacher mit Lieferanten über Aspekte der Leistungsverbesserung ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus werden auch andere Funktionen innerhalb des Unternehmens aufgefordert, sich mit Problemstellungen des beschaffenden Unternehmens auseinanderzusetzen und zum frühestmöglichen Zeitpunkt an Verbesserungsmaßnahmen mitzuarbeiten.
Aussagekräftiges Zahlenmaterial
Der TCO-Ansatz generiert Zahlenmaterial, das in dieser konzentrierten und aussagekräftigen Form innerhalb des Unternehmens ohne Anwendung des Konzepts normalerweise nicht vorliegt. Trends können besser analysiert und vorausgesagt werden. Preisentscheidungen werden auf einer verbesserten Datenbasis getroffen. Ferner bilden die Ergebnisse einer TCO-Analyse ein schwergewichtiges Argument in Preis- und Konditionenverhandlungen mit Lieferanten. Der TCO-Ansatz erweitert die Möglichkeiten der Beschaffungsmanager und ermöglicht es, bereichsübergreifende Aspekte leichter in das Denken und Handeln zu integrieren.
Bei TCO-Ansatz neue Kennzahlen erarbeiten
Nutzen Sie den TCO-Ansatz auch für die Einführung neuer Kennzahlen für die Leistungs- und Erfolgsmessung. So werden in der Automobilindustrie zunehmend Kennzahlen erfasst und verfolgt, die den gesamten Produktentstehungsprozess betrachten und über die Leistungsmessung in Euro hinausgehen, z. B. eingesetzte KWh pro produziertes Fahrzeug oder CO2-Emissionen pro produziertes Bauteil.