Dipl.-Ing. Gerhard Jurasek
Der Wertefluss im Ist wird von den Fakturen der Softwarekomponente SD als wichtigste Datenquelle dominiert. SD versorgt die Ergebnisrechnung laufend mit Erlös- und Mengendaten, die kalkulatorisch bewertet werden.
Arbeiten zum Periodenabschluss
Zum Periodenabschluss sind dann Umlagen zur Übernahme von Kostenstellenkosten und eine Abrechnung von Innenaufträgen und Projekten auszuführen. Außerdem sind die Abweichungen von Fertigungsaufträgen an die Ergebnisrechnung abzurechnen. In seltenen Fällen finden direkte Fibu-Buchungen und Leistungsverrechnungen an ein Ergebnisobjekt statt.
5.1 Fakturen
Die Fakturierung von Kundenaufträgen steht am Ende des Vertriebsprozesses, den wir in Abb. 7 überblicksmäßig für eine Warenlieferung ab Lager wiedergeben. Der Prozess beginnt in SD mit dem Anlegen eines Kundenauftrags, wenn unser Kunde einen Auftrag für eine bestimmte Bestellmenge eines Artikels erteilt.
Abb. 7: Vertriebsprozess
Sobald die Ware ab Lager geliefert werden kann, wird eine Lieferung angelegt, der Warenausgang gebucht und im Anschluss daran fakturiert. Dabei entsteht eine SD-Faktura, eine Forderung in der Debitorenbuchhaltung des FI und ein Isteinzelposten je Fakturaposition in der Ergebnisrechnung. Die Merkmale Kunde und Artikel aus dem Kundenauftrag werden an den Isteinzelposten weitergegeben, sodass Einzelposten aus Fakturadaten die detaillierteste Merkmalszuordnung haben. Es wird immer eine Ableitung durchgeführt, um die übrigen abhängigen Merkmale zu füllen.
Jede Fakturaposition liefert die Zahlen für die Wertfelder Absatzmenge, Erlöse und Erlösschmälerungen.
In der Ergebnisrechnung findet bei der Verbuchung der Fakturadaten stets eine automatische Bewertung statt, durch die sich die Herstellkosten des Umsatzes auf der Basis der Plankalkulation und der kalkulatorischen Kosten für Fracht, Verpackung und Provisionen für jeden Einzelposten ergeben.
Merkmale
Abb. 8 zeigt einen Isteinzelposten für eine Fakturaposition. Die Registerkarte Merkmale enthält die Basismerkmale Kunde und Artikel und die vielen abhängigen Merkmale, die von den Basismerkmalen abgeleitet werden.
Abb. 8: Isteinzelposten aus Faktura – Merkmale
Wertfelder
Die Registerkarte Wertfelder (Abb. 9) zeigt die Wertfelder Menge und Erlös, die von der SD-Faktura stammen, und die sehr detailliert zugeordneten Herstellkostenbestandteile aus der Plankalkulation. Wichtig ist hier die Aufteilung nach fixen und variablen Kosten, die die Grundlage für die Deckungsbeitragsrechnung bildet. Weitere Kostenbestandteile (wie z. B. Frachten) werden als kalkulatorische Kosten über die Konditionen berechnet. Der Einzelposten enthält alle Daten, die es ermöglichen, eine Deckungsbeitragsrechnung für diesen Geschäftsfall zu erstellen.
Abb. 9: Isteinzelposten aus Faktura – Wertfelder
5.2 Isteinzelposten erfassen
In der Ergebnisrechnung steht eine manuelle Erfassungstransaktion zur Verfügung, die für Schnittstellen aus externen Fakturierungstransaktionen und für manuelle Korrekturbuchungen verwendet wird. Die damit gebuchten Einzelposten sehen aus, wie in Abb. 8 und 9 dargestellt.
5.3 Istumlage
Als Nächstes sind die Overheadkosten und die Kostenstellensalden in die Ergebnisrechnung zu übernehmen. Die Ebene der Zuordnung orientiert sich wiederum an der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung. Dafür ist ein Istumlagezyklus anzulegen. Gegenüber dem Planumlagezyklus sind zusätzlich alle übrigen Kostenstellen mit aufzunehmen, damit etwa entstandene Salden an die Ergebnisrechnung übertragen werden können.
Overheadkosten übernehmen
Die Istumlage wird am Ende des Periodenabschlusses für eine Periode ausgeführt. Die Umlage entlastet die Kostenstelle unter einer Umlagekostenart.
Für die Umlage wird ein Isteinzelposten mit mehreren Positionen erzeugt. Die Gesamtkosten werden in einem einzigen Wertfeld abgebildet, weil bei Overheadkosten keine Trennung nach fixen und variablen Kosten erfolgt.
5.4 Ist-Auftragsabrechnung
Die nächste Datenquelle sind die Aufträge, die in die Ergebnisrechnung abzurechnen sind. Da gibt es Innenaufträge mit Marktbezug (Werbeaufträge, Messeaufträge), Fertigungsaufträge mit ihren Abweichungen und Kundenaufträge für Dienstleistungen.
Die Ebene der Zuordnung ist unterschiedlich. Bei Werbeaufträgen kann das ein einzelner Artikel, eine Artikelgruppe oder eine Sparte sein, bei den Fertigungsaufträgen ist es immer der Artikel (gefertigtes Material).
Abrechnungsvorschrift
Jene Innenaufträge, die an die Ergebnisrechnung abgerechnet werden, müssen eine Abrechnungsvorschrift mit einem Ergebnisobjekt bekommen. Eine prozentuale Aufteilung an mehrere Ergebnisobjekte ist möglich. Auch hier findet die Ableitung der Merkmale statt.
Die Auftragsabrechnung entlastet den Innenauftrag je nach Abrechnungsschema kostenartengerecht oder unter einer Abrechnungskostenart.