Was kann KI bei der Bildung von Verrechnungspreisen leisten?


Was kann KI bei der Bildung von Verrechnungspreisen leisten?

Bei Verrechnungspreisen handelt es sich um ein System mit den unterschiedlichsten Einflussfaktoren. Diese Faktoren wie Preise, Kosten, Margen und Steuersätze verändern sich permanent. Doch sind KI-Systeme schon so weit, dass ein Forecast von Transferpreisen möglich ist?

4 Anwendungsbereiche auf dem Weg zu Predictive Analytics

Den Abschluss der Tagung bildete der Vortrag "Forecasting unter Nutzung von neuronalen Netzen und Künstliche Intelligenz (KI)?" von Cedric Stingelin (Mitgründer Optravis) und Denis Labs (Partner Optravis). Zum Einstieg erklärten die Referenten in einfachen Worten, was KI leisten kann und welche Grenzen momentan mit dem Einsatz von KI verbunden sind. Neuronale Netze und Deep Learning können im Rahmen der Transferpreis-Kalkulation je nach Einzelfall sinnvoll eingesetzt werden. Beginnend mit der Datensammlung über die Datenbereinigung ("hindsight") zur Mustererkennung ("insight") kommend kann man zur Vorhersage ("foresight") gelangen: also Predictive Analytics. Konkret geht es um das Forecasting von OPEX (Operational Expenditures/Betriebskosten), Endkundenpreisen und zu verkaufenden Mengen.

Letztlich handelt es sich bei Verrechnungspreisen um ein System mit den unterschiedlichsten Einflussfaktoren wie zum Beispiel

  • Marktpreise,
  • regulierte Preise,
  • Zollraten,
  • Margen-Erwartungen und
  • Steuersätze.

die in ein Optimierungsmodell einfließen sollen. Dadurch bietet sich die Chance zur Steuer- und Zolloptimierung bei Einhaltung der Compliance - eine erhebliche Effizienzsteigerung eingeschlossen. Die Daten können zu einer transparenten Simulation genutzt werden.

Vertrauen in KI-Blackbox muss erst aufgebaut werden

In der Praxis zeigt sich allerdings, dass Ergebnisse und Empfehlungen, die von neuronalen Netzen erzeugt werden, zunächst auf Skepsis der Mitarbeiter stoßen. Dies liegt i.d.R. daran, dass der Algorithmus zwar das Ergebnis auswirft, aber nicht die Herleitung. Insofern lassen sich derartige Ergebnisse nicht vom Menschen überprüfen. Daneben stellen sich Fragen zum Schulungsbedarf, zur Interpretationsfähigkeit der Ergebnisse oder auch Fragen nach der Verantwortung für die ermittelten Ergebnisse.

In einer Software-Demonstration stellten die Referenten die Optimierung von Warentransaktionen vor. Diese Möglichkeiten werden heute schon von größeren Unternehmen genutzt und werden kurz- bis mittelfristig auch für das Controlling der Verrechnungspreise eine zentrale Rolle spielen.

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