Clemens Jungsthöfel, Katharina Rohde
Tz. 153
Stand: EL 54– ET: 10/2024
Die vom Standard vorgesehenen Veränderungsgründe der CSM umfassen für den GMM (ausführlich vgl. Tz. 82):
- Neugeschäft;
- Aufzinsung (interest accretion);
- Währungskurseffekte;
- Annahmenänderungen;
- Release.
Sowohl die Annahmenänderungen als auch der Release werden hinsichtlich ihrer Stabilität und Verlässlichkeit Gegenstand der externen Validierung sein.
Tz. 154
Stand: EL 54– ET: 10/2024
Annahmenänderungen umfassen alle Updates (des future services) in den unterliegenden versicherungstechnischen cash flows sowie im Risk Adjustment (vgl. Tz. 78). Sind hier also signifikante Beträge zu beobachten, ist als initialer Analyseansatz die Quelle zu benennen. Auch auf den ersten Blick weniger kritische Abflüsse zum Risk Adjustment können Grund zur weiteren Analyse geben, da sich somit offensichtlich die Einschätzung des Unternehmens zum unterliegenden exposure verändert hat.
Tz. 155
Stand: EL 54– ET: 10/2024
Grundsätzlich bieten sich als Kommentierungsansätze die folgenden Angaben an:
Trigger
- Risk Adjustment oder cash flow, genauer zB Angaben zu
- Exposurekalibrierung
- Biometrie, Mispricing, Volumeneffekten oder aktuelle Schadenerfahrung, die Rückschlüsse auf die zukünftige Deckung zulässt
Portfolio
- Bestands- oder Neugeschäftsrisiken
- Geschäftsbereich
Ausblick
- Potenzial für weitere Veränderungen
- Mitigierungsmaßnahmen
- Implikationen auf zukünftige Neugeschäftsteuerung.
Die Validierung von Annahmenänderungen mit obigem Erklärmuster ist schon für die interne Steuerung von substanziellem Wert und ermöglicht darüber hinaus eine hohe Transparenz nach außen.
Tz. 156
Stand: EL 54– ET: 10/2024
Neben möglichen Annahmenänderungen ist die Plausibilisierung des CSM releases von zentraler Bedeutung. Der release sollte konzeptionell exposure-basiert erfolgen und somit gut prognostizierbar sein. Außerdem werden zur Abwicklung der CSM innerhalb der Anhangangaben dezidierte Projektionen ausgewiesen (vgl. Tz. 230), die die tatsächliche Materialisierung validieren. Weicht das Unternehmen signifikant von diesen Indikatoren ab, ist eine Kommentierung notwendig. Unterliegende Fragestellungen zur Einordnung des releases sind im Wesentlichen:
Stabilität der release pattern im Zeitablauf
Wachstum
- Ist das Unternehmen in der Gegenüberstellung von Neugeschäft einerseits und CSM release andererseits in der Lage, seinen Bestandswert zu steigern oder ist es limitiert, den "Gewinnspeicher" durch Neugeschäft mindestens zu erhalten?
- Ist das Wachstum aus verbesserter Margenerwartung oder aus Volumen getrieben?