Schrifttum
Adler/Düring/Schmaltz, Rechnungslegung und Prüfung der Unternehmen, 6. Aufl., Stuttgart 1995–2001;
Adler/Düring/Schmaltz, Rechnungslegung nach Internationalen Standards, Stuttgart 2002;
Beine, Abschreibungsgrenzen im Vorratsvermögen, BB 1995, S. 2415–2421;
Gottel/Huber, § 256 HGB, in: Beck Bil.-Komm., 12. Aufl., München 2020;
EY (Hrsg.), International GAAP 2021, Chichester 2020;
Freiberg, Der Niederstwert bei Vorräten, PiR 2005, S. 62f.;
Schubert/Gadek, § 255 HGB, in: Beck Bil.-Komm., 12. Aufl., München 2020;
Hayn/Waldersee, IFRS/HGB/HGB-BilMoG im Vergleich, 7. Aufl., Stuttgart 2008;
Heuser/Theile, IFRS-Handbuch, 6. Aufl., Köln 2019;
Hoffmann, Retrograde Bewertung des Vorratsvermögens, PiR 2006, S. 240–242;
Hoffmann, Aktivierung von Gemeinkosten, insbesondere bei Anschaffungen, PiR 2007, S. 27–30;
Hoffmann, Die Bewertung von Verlustprodukten im Einzelhandel, PiR 2007, S. 204–206;
Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., IDW RS HFA 31, IDW Life 2/2018, S. 273
v. Keitz, IAS 2, in: Thiele/v. Keitz/Brücks (Hrsg.), Internationales Bilanzrecht – Rechnungslegung nach IFRS, Grundwerk, Bonn 2008;
v. Keitz, Die Praxis der Warenbewertung in der Einzelhandelsbranche, KoR 2006, S. 101–112;
KPMG (Hrsg.), Insights into IFRS 2020/2021, Sweet & Maxwell, 17th Edition 2020, London 2020;
Kümpel, Bilanzierung und Bewertung des Vorratsvermögens nach IAS 2 (revised 2003), DB 2003, S. 2609–2615;
Kümpel, Vorratsbewertung und Auftragsfertigung nach IFRS, München 2005;
Kümpel, Vorratsbewertung nach IAS 2, DStR 2005, S. 1153–1159;
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Kümpel, Abwertungskonzeption beim Vorratsvermögen im IFRS-Regelwerk: Pauschale Abwertung und Wertaufholung, IRZ 2012, S. 69–74 u. S. 115–118;
Künkele/Zwirner, Zuordnung von Immobilien zu IAS 2, IAS 11, IAS 16, IAS 40 oder IFRS 5 – Bilanzpolitische Spielräume, IRZ 2009, S. 97–99;
Küting/Harth, Herstellungskosten von Inventories und Self-Constructed Assets nach IAS und US-GAAP (Teil 1), BB 1999, S. 2343–2347;
Küting/Harth, Herstellungskosten von Inventories und Self-Constructed Assets nach IAS und US-GAAP (Teil 2), BB 1999, S. 2393–2399;
Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg, IFRS Kommentar, 18. Aufl., Freiburg 2020;
Morich/Oversberg, Annual-Improvements-Projekt: Zwischen redaktioneller Anpassung und materieller Änderung der IFRS, WPg 2009, S. 351–360;
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Quick, Einzelfragen der Vorratsbewertung nach IFRS, DB 2008, S. 2206–2211;
Riese/Kurz, § 8 Vorräte, in: Beck’sches IFRS-Handbuch, 6. Aufl., München 2020;
Wohlgemuth/Ständer, Der Bewertungsmaßstab "Herstellungskosten" nach HGB und IAS, WPg 2003, S. 203–211;
Zwirner/Froschhammer, Herstellungskostenermittlung nach IAS 2 unter Berücksichtigung selbst geschaffener immaterieller Vermögenswerte – Aktivierungspflicht anteiliger Abschreibungen, IRZ 2012, S. 7–10.
(Stand der Literatur: 30.05.2021)
A. Grundlagen
I. Überblick und Zielsetzung von IAS 2
Tz. 1
Stand: EL 45 - ET: 11/2021
Die Vorschriften des IAS 2 regeln die zutreffende Bewertung von Vorräten und korrespondierende Angabepflichten. Bilanztheoretische Zielsetzung ist dabei, Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten im Sinne eines Kostenspeichers solange erfolgsneutral zu aktivieren, bis sie als Aufwand den korrespondierenden, realisierten Gewinnen gegenübergestellt werden können. Zur Erreichung dieses Ziels werden Vorschriften zur Verfügung gestellt, anhand derer die zu aktivierenden Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bestimmt werden können. Dabei gilt der Grundsatz der Bewertung zu Vollkosten und das Einzelbewertungsprinzip. Unter bestimmten Umständen sind Bewertungsvereinfachungsverfahren (Fifo, gewogener Durchschnitt, Standardkostenmethode, retrograde Methode) zulässig. Steht den Vorräten kein ausreichender künftiger Zufluss an wirtschaftlichem Nutzen gegenüber, wird das Prinzip der erfolgsneutralen Aktivierung – ähnlich dem strengen Niederstwertprinzip des deutschen HGB – imparitätisch durchbrochen: Fällt der in IAS 2 definierte und am Absatzmarkt orientierte Nettoveräußerungswert unter die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, sind Abschreibungen – trotz einer (noch) fehlenden Realisierung zugehöriger Erträge – zwingend vorzunehmen (vgl. Tz. 91ff.).
Die Beantwortung der Frage nach dem Ansatz von Vorräten ist nicht Gegenstand von IAS 2. Ob ein bilanzierungsfähiger Vermögenswert vorliegt, bestimmt sich in Ermangelung besonderer Vorschriften nach den allgemeinen Grundsätzen des Framework (1989) (vgl. Tz. 14). Konzeptionell verhindert IAS 2 allerdings die Bilanzierung von Nonvaleurs im Rahmen der Bewertung in Form der Abschreibung auf den Nettoveräußerungswert.
Auch der Ausweis von Vorräten ist außerhalb von IAS 2 geregelt und richtet sich nach den Vorschriften des IAS 1 (vgl. Tz. 109f.). Danach sind Vorräte grundsätzlich als eigene Bilanzposition als kurzfristige Vermögenswerte (current assets) auszuweisen (IAS 1.59).
II. Historische Entwicklung von IAS 2
Tz. 2
Stand: EL 45 - ET: 11/2021
Zu der Frage der Vorratsbewertung bezog das IASC schon sehr früh Stellung. Im September 1...