3.1 Kundenservice
Neben der allgemeinen Vernetzung, Imagepflege, Kundenbindung und Umsatzstimulierung, kann Social Media auch ganz gezielt für bestimmte Unternehmensbereiche eingesetzt werden, um die dort gesteckten Ziele besser zu erreichen. Viele Konzerne machen mit einem solchen, an Abteilungen gebundenen, Social-Media-Einsatz gute Erfahrungen.
Auch Kleinunternehmen können Social Media gezielt nutzen, um Unternehmensbereiche zu stärken, für die vorher eventuell gar keine Ressourcen zur Verfügung standen. So lässt sich beispielsweise für den Kundenservice einiges erreichen, indem Nutzeranfragen auch in den sozialen Medien bearbeitet werden. Auch können Probleme schnell erkannt werden. Wird ein Unternehmen auf einen Kommentar oder eine Kritik aufmerksam, kann man diesen Nutzer unmittelbar ansprechen und über den Austausch von Direktnachrichten das Problem unverzüglich lösen. Auch wenn es nach wie vor andere Wege wie das Telefon oder E-Mail gibt: Auch kleine Unternehmen sollten sich an die veränderte Mediennutzung der Konsumenten anpassen. Von einem Unternehmen, dass im Social Web aktiv ist, wird erwartet, dass es auf eine Kritik oder eine Anfrage auch genau in diesem Kanal reagiert.
Heizungs- und Sanitärfirma
In den sozialen Netzwerken ist ein plötzlicher Kälteeinbruch ein großes Thema. Eine Heizungsfirma könnte dies beispielsweise zum Anlass nehmen, auf ihrer Website, sowie auf Facebook und Twitter auf neue, energieeffiziente Heizsysteme hinzuweisen. Es könnte Beispielrechnungen für den Energieverbrauch posten und über eventuelle staatliche Fördermöglichkeiten informieren. Darüber hinaus postet das Unternehmen Tipps zum richtigen Lüften und zu den empfohlenen Wartungsintervallen verschiedener Heizsysteme. Einige Kunden bemängeln auf Twitter, dass ihre Heizung nicht warm genug wird. Via Direktnachricht reagiert das Unternehmen und vereinbart kurzfristig einen Kontrolltermin mit diesen Kunden.
3.2 Public Relations
Auch wenn Ihr Unternehmen bisher keine Presseabteilung besitzt, sich niemand um die Öffentlichkeitsarbeit gekümmert hat und es noch nicht einmal einen Presseverteiler gibt: Über die sozialen Medien können Sie die Öffentlichkeit über Ihr Unternehmen informieren. Allgemein gilt Social Media als sinnvolle Ergänzung von Public Relations. Denn für Klein- und Kleinstunternehmen sind die sozialen Medien ein geeigneter Kanal, um überhaupt mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Polsterei
Eine Polsterei feiert demnächst ihr 50-jähriges Firmenjubiläum. Dies möchte das kleine Familienunternehmen zum Anlass nehmen, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Rahmen eines Festes möchte man einen "Tag der offenen Tür" veranstalten. Für Musik, Getränke und Bratwurst wird gesorgt, für die Kinder gibt es eine Hüpfburg, ein Clown ist auch schon engagiert. Außerdem möchte man geführte Betriebsbesichtigungen anbieten.
Bereits ein halbes Jahr vor dem Termin beginnt der Betrieb in den sozialen Netzwerken verstärkt, auf sich und auf das Jubiläum aufmerksam zu machen. Auf Pinterest postet man Wohnlandschaften, auf Facebook die neusten Einrichtungstrends und auf YouTube lädt das Unternehmen Videos hoch, die zeigen, wie in der Polsterei alte Sofas und Sessel aufgearbeitet werden. Außerdem wird in diesem Video der Inhaber interviewt. Er weist auf das anstehende Firmenjubiläum und damit verbundene Sonderangebote für Endkunden hin. Auf Twitter werden die Follower kontinuierlich über die Vorbereitungen für das Fest informiert. Für einen guten Zweck möchte die Polsterei auf dem Fest ein antikes Sofa versteigern. Auf Facebook ruft das Unternehmen seine Fans dazu auf, Vorschläge zu unterbreiten, welcher Organisation dieses Geld zugutekommen soll. Bis zum Firmenjubiläum wird die Kommunikation in den sozialen Medien kontinuierlich gesteigert.
Nach dem Event bedankt sich das Unternehmen in allen Kanälen bei seinen Kunden. Es werden Bilder vom Fest gepostet. Dann rückt das versteigerte Sofa in den Vordergrund. In den sozialen Medien berichtet die Polsterei über ihr Treffen mit der Hilfsorganisation, ihrer Arbeit und den Menschen, denen das Geld aus der Versteigerung zugute kommt.
3.3 Marketing
Um in den sozialen Medien für Angebote oder Dienstleistungen zu werben, benötigt man Fingerspitzengefühl. Denn Eigenlob und Lobhudelei mögen Social-Media-Nutzer nicht. Sie wollen Informationen, die spannend und interessant sind und die ihnen bei der Lösung von Problemen helfen. Mehr als anderswo steht hier der Nutzer – also der potenzielle Kunde – im Mittelpunkt. Soll es wirklich klassische Werbung sein, können Sie in nahezu allen sozialen Netzwerken Anzeigen buchen. Für Klein- und Kleinstunternehmen sind die kostenfreien Möglichkeiten hingegen ein probates Mittel, mit ihrer Social-Media-Kommunikation auf Produkte oder Angebote aufmerksam zu machen. Allerdings ist hier Kreativität gefragt.
Weinhandlung
Eine Weinhandlung kann die sozialen Medien beispielsweise dazu nutzen, auf Veranstaltungen hinzuweisen: Der Termin für die Weinprobe wird auf Facebook gepostet...