4.1 Chair Game
Lernziel / Was soll es bringen?
Man kann nicht "nicht" kommunizieren. (Paul Watzlawick) Oder: Kommunikation ist alles. Das Chair Game macht klar, wie Erfolg durch Zusammenarbeit entstehen kann: über unterschiedliche Teams hinweg und ohne direkte Kommunikation. Die Teilnehmer lernen, wie sie trotz unterschiedlicher Ziele ein gutes gemeinsames Ergebnis erzielen können.
Material
Sie benötigen 20 Stühle und drei Pappkarten, auf denen die folgenden drei gegenläufigen Aufträge stehen:
- Stellen Sie alle Stühle in einen Kreis!
- Stellen Sie alle Stühle auf den Kopf!
- Stellen Sie die vorhandenen Stühle zu Pärchen zusammen: Rückenlehne an Rückenlehne!
Gruppengröße
Variabel. Die Teilnehmer teilen sich immer in drei Gruppen auf; jede Gruppe sollte mindestens drei Mitglieder stark sein.
Dauer
15 Minuten.
Vorbereitung
Die Stühle lose im Raum verteilen und die Auftragskarten beschriften.
So funktioniert es
Von Beginn an herrscht Sprechverbot. Auch innerhalb der Gruppe darf nicht mehr gesprochen oder geflüstert werden. Jede Gruppe bekommt die Auftragskarte zu lesen. Der Moderator achtet darauf, dass jedes Mietglied die Karte liest – und sammelt alle drei Karten wieder ein. Der jeweilige Auftrag muss vor den Mitgliedern der anderen Gruppen geheim gehalten werden. Nun werden die drei Gruppen aufeinander losgelassen – und richten ein Chaos im Wettbewerb um eine korrekte Stuhlordnung an.
Fragen stellen
Nach diesem meist emotionalen Spiel ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen:
- Kennen Sie dieses Chaos aus dem Arbeitsalltag? Nennen Sie Beispiele!
- Wie war es für Sie, bei einer dem Anschein nach einfachen Aufgabe auf den entschiedenen Widerstand und die scheinbare Destruktivität der anderen zu treffen?
- Wie war es für Sie in solch einer Situation nicht sprechen zu dürfen?
4.2 Ruck Zuck
Lernziel / Was soll es bringen?
Das Spiel funktioniert nach dem Prinzip "Stille Post": Es hilft klar zu machen, wie wichtig aktives Zuhören ist. Es kann deutlich machen, welche Effekte eine stark funktionale, silo-orientierte Sicht auf die Bearbeitung und Lösung von Aufgaben hat. Und wie wichtig eine teamübergreifende Kommunikation für den Gesamtprozess ist.
Gruppengröße
Pro Gruppe mindestens sechs Teilnehmer.
Dauer
Etwa 25 Minuten.
Vorgabe
Die Teilnehmer stellen sich hintereinander in einer Reihe auf. Mit Beginn des Spiels darf nicht mehr gesprochen werden. Jede Gruppe benennt einen Spielleiter. Der denkt sich einen Begriff aus. Ein Begriff kann ein Gegenstand ("Hausboot"), eine Tätigkeit ("Urlaubsreise") oder eine Person ("Angela Merkel") sein. Der Spielleiter zeigt dem Teilnehmer ganz hinten in der Reihe den Zettel, auf dem der zu erratende Begriff steht. Nun folgt allerdings kein offenes Gruppenraten. Die Gruppe steht diszipliniert in einer Reihe, die einzelnen Teilnehmer schauen nach vorne und wenden nicht die Köpfe. Der Letzte in der Reihe tippt dem Vordermann auf die Schulter, dieser dreht sich um und ist nun aufgefordert, aus Mimik und Gestik des Kollegen den gesuchten Begriff zu erraten. Der Moderator achtet darauf, dass sich dieses Ratespiel nicht zu lange hinzieht. Das Spiel nach dem Stille-Post-Prinzip setzt sich fort bis auch dem Vordersten in der Reihe der Begriff mimisch und gestisch übermittelt worden ist. Auf eine erste Runde folgt eine zweite. Nun wird die Reihenfolge umgekehrt: Der erste in der Reihe wird der Letzte sein und als Informant versuchen die Rätselfrage an seinen Vordermann weitergeben.
Auf Disziplin achten
- Der Moderator achtet auf Disziplin: Sämtliche Teilnehmer schauen während des gesamten Spiels stur nach vorne, sie wenden die Köpfe nicht nach hinten.
- Wenn das Spiel vorbei ist: Erfahrungsgemäß geht es nach dem langen Schweigen hoch her, die Teilnehmer werden sich über Missverständnisse austauschen wollen. Die Aufgabe des Moderators ist es, den Blick auf die entscheidenden Fragen zu lenken: Sehen Sie Parallelen zum Arbeitsalltag? Welche Lösungen für eine funktionierende Kommunikation könnte es geben?