Lernziel / Was soll es bringen?
Nicht nur notorische Nörgler spielen dieses Spiel gerne. Es ist populär, Front gegen lästig empfundene Regeln zu machen. Die Populisten in der Politik gewinnen mit diesem Spiel Wahlen. Der psychologische Kniff: Bei diesem Spiel dürfen ungeschützt Wünsche und Forderungen gestellt werden. Das Spiel eignet sich gut, um Prozesse zu überprüfen, Althergebrachtes zu hinterfragen und neue Ansätze zu diskutieren. Ein Lerneffekt dabei kann sein, dass auch notorische Nörgler verstehen, dass es unumstößliche Regeln braucht, die unangetastet bleiben.
Material
- Flipchart und Post-its,
- oder Whiteboard und Stifte,
- oder Metaplanwand und Metaplankarten.
Gruppengröße
Ein Team hat idealerweise vier bis acht Teilnehmer.
Dauer
30 bis 60 Minuten.
Vorbereitung
Zeichnen Sie auf Flipchart/Whiteboard ein Diagramm:
- Auf der Y-Achse ist die Umsetzung einer bestimmten Regel verzeichnet von "leicht" bis "schwierig".
- Auf der X-Achse ist verzeichnet, wie stark sich die Umsetzung auswirkt: von "leicht" bis "hoch".
So funktioniert es
"Kill a stupid rule" beginnt mit der Brainstorming-Frage: Wenn du eine Regel in deiner Abteilung ändern oder streichen könntest: Welche Regel ist das? Und warum würdest du sie ändern oder streichen? – Der Moderator macht zuvor klar, dass es "rote Regeln" gibt, die nicht verändert werden können, weil es sich etwa um gesetzliche Vorgaben handelt und es illegal wäre sie zu umgehen oder aufzugeben. "Grüne Regeln" hingegen können stets hinterfragt und auf den Prüfstand gestellt werden.
20 bis 30 Minuten Brainstorming bringen meist eine Fülle an Vorschlägen hervor. Wenn es gut läuft, sind die Teilnehmer überrascht wie viele Aspekte genannt werden, von denen sie gar nicht wussten, dass sie die Kollegen bei der täglichen Arbeit stören oder behindern. Häufig handelt es sich dabei nicht um Regeln, sondern um eingeschliffene Arbeitsabläufe und einmal, vor langer Zeit getroffene Vorgaben. Die Vorschläge werden nun sortiert. Fokussieren Sie sich auf Vorschläge, die eine hohe Wirkungskraft haben und sich obendrein leicht umsetzen lassen. So kann schnell eine Veränderung angestoßen werden.
Ergebnisse umsetzen
- "Kill a stupid rule" wirkt meist belebend und motivierend. Jeder darf sich Luft verschaffen und Dinge ansprechen, die ihn im Alltag nerven und die Arbeit negativ beeinflussen. Um Frustration vorzubeugen, sollte der Moderator klarmachen, dass es nicht gelingen wird, binnen einer Stunde die Abteilung umzukrempeln.
- Um zu vermeiden, dass das Brainstorming lediglich als folgenloses Spiel missverstanden wird und Frustration erzeugt, versuchen Sie sich am Ende auf die rasche Veränderung/Abschaffung von ein bis zwei Regeln zu verständigen.