In flexiblen Systemen der Plankostenrechnung werden mehrere Einflussgrößen auf die Kosten berücksichtigt. Der Grad der Flexibilität flexibler Plankostenrechnungssysteme hängt von der Anzahl der im System berücksichtigten Einflussgrößen oder Kostenbestimmungsfaktoren ab. So kann man z.B. von einer dreifach-flexiblen Plankostenrechnung sprechen, wenn drei Kostenbestimmungsfaktoren individuell geplant und damit auch kontrolliert werden können.
Als bedeutende Form der flexiblen Plankostenrechnung hat sich insbesondere die teilkostenorientierte Grenzplankostenrechnung etabliert, die auch die theoretische Grundlage für die in diesem Beitrag beschriebene Abweichungsanalyse darstellt.
Die Planung der Kosten findet für jede Kostenart meist pro Kostenstelle statt.
Differenzierte Kostenplanung im dreistufigen Produktionsprozess |
Materialkosten in |
Dreherei |
Montage |
Versand |
Fertigungslöhne für |
Dreherei |
Montag |
Versand |
Kalk. Abschreibungen für |
Dreherei |
Montage |
Versand |
Die Kostenplanung erfolgt über die Festlegung von Bezugsgrößen und den dazugehörigen Planwerten. Aus der Veränderung der Planwerte sollten Sie dann die Veränderung der Kostenhöhe ableiten können. Das bedeutet, dass die Höhe der Bezugsgröße und die Höhe der daraus geplanten Kostenart in einem proportionalen oder anderen bekannten Verhältnis stehen sollten.
Maschinenkostenstelle
Geplant werden die Rüstlohnkosten.
Bezugsgröße ist die Anzahl der Umrüstungsvorgänge der Maschine. Angesetzt wird die durchschnittliche Dauer eines Umrüstungsvorgangs, bewertet zu dem Plan-Stundenverrechnungssatz eines Fertigungsmitarbeiters.
Annahme: Wenn sich die Anzahl der Umrüstungsvorgänge verändert, verändert sich auch die Anzahl der aufgeschriebenen Rüststunden und damit die Höhe der Rüstlohnkosten
Das Ergebnis der Kostenplanung sind die Plankosten K(p) einer Kostenart, die sich aus der Kostenfunktion in Abhängigkeit von dem Planpreis p(p), dem geplanten Verbrauch pro Bezugsgrößeneinheit r(p) und der Plan-Beschäftigung (geplante Anzahl Bezugsgrößen) x(p) ergeben:
K(p) = p(p) × r(p) × x(p) bzw. K(p) = k(p) × x(p) |
Das Produkt aus Planpreis p(p) und geplantem Verbrauch pro Beschäftigungseinheit r(p) ist der variable Kostensatz k(p) pro Beschäftigungseinheit.
Rechner
Rüstlohnkosten einer Maschinenkostenstelle im Monat X
p(p) = Planpreis je Rüststunde: 40 EUR r(p) = Planverbrauch je Umrüstvorgang 2,5 Stunden x(p) = geplante Umrüstvorgänge 10 Plankosten K(p) = 40 EUR/h × 2,5 h/Vorgang × 10 Vorgänge = 1.000 EUR |