Managementkonzepte verlieren ihren Reiz

"Die Balanced Scorecard ist eine Managementmode." Diese Behauptung von Kieser lässt sich seiner Meinung nach anhand einer Reihe von charakteristischen Merkmalen solcher Moden untermauern. Zu nennen sind insbesondere die rasant zunehmende Anzahl vor allem nicht-wissenschaftlicher Publikationen zur BSC und die Anreicherung ihrer Veröffentlichungen mit wörtlichen Zitaten von Topmanagern über deren positive Einschätzung der BSC[1].

Begeisterung lässt nach

Nach erfolgreicher Implementierung flossen viele Kennzahlen und Messgrößen in das Tagesgeschäft der einzelnen organisatorischen Ebenen und deren Berichtswesen im Konzern ein. Der Fokus der Führungskräfte im Unternehmen verschob sich zunehmend von der BSC hin zum Berichtswesen für das Management, in dem viele der Kennzahlen aus der BSC ebenfalls enthalten waren.

Abb. 5: Verlauf der Begeisterung

Zu Beginn eines neuen Managementkonzepts wird durch Literatur, Internet und Consultants eine regelrechte Euphorie hervorgerufen. Nach einiger Zeit und meist hohen Kosten für Beratung und Implementierung stellt sich die Ernüchterung ein mit der Erkenntnis, dass das neue Managementkonzept vielleicht doch nur "alter Wein in neuen Schläuchen" war. Somit sinkt mit zunehmender Zeit die Begeisterung für ein neues Managementkonzept (s. Abb. 5)[2].

Regelmäßige Auseinander­setzung ist notwendig

Erkenntnis: Neue Managementkonzepte kommen und gehen, ohne dass sich an den grundlegenden unternehmerischen Funktionen und Prozessen etwas ändert. Die regelmäßige Auseinandersetzung mit dem neuen Konzept sowie eine sinnvolle und unternehmensbezogene Adaptierung sind für einen nachhaltigen Erfolg jedoch von elementarer Bedeutung.

[1] Vgl. Ahn (2005), S. 122.
[2] Vgl. Ahn (2005), S. 122.

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