Sowohl bei der Portfolio-Analyse als auch bei der BSC muss die angestrebte und erreichbare Marktposition eine zentrale Rolle spielen. Wie bereits dargestellt, ist dies eine zentrale Aussage der PIMS-Studie, die sich insbesondere durch den Erfahrungskurveneffekt fundieren lässt.[1] Hat man also für einen bestimmten Markt bei der Portfolio-Analyse einen hohen relativen Marktanteil (eigener Marktanteil in Relation zum stärksten Konkurrenten) als erreichbar unterstellt, so wird dies das Ergebnis der Portfolio-Bewertung über das hohe Bewertungsgewicht dieses Erfolgsfaktors stark beeinflussen; der betreffende Markt wird entsprechend aussichtsreich beurteilt werden.

Nun liegt es auf der Hand, dass eine solche Unterstellung zum Zeitpunkt der Durchführung der Portfolio-Analyse oft auf noch relativ groben Abschätzungen basieren wird. Dies gilt tendenziell auch für die eigene Know-how-Stärke im Verhältnis zum stärksten Konkurrenten. Die endgültige Entscheidung für einen Markteintritt kann möglicherweise erst viele Monate später fallen, die sorgfältige Ausarbeitung einer genauen Strategie und ihre Umsetzung in eine BSC nochmals viele Monate später. Wie immer in solchen Fällen, steigen dann mit dem Konkretisierungsgrad auch der Informationsgrad und die Planungssorgfalt. Es ist daher sehr gut möglich, dass bei immer genauerer Analyse manche Annahmen aus der Portfolio-Bewertung obsolet erscheinen und revidiert werden müssen.

[1] S. z. B. Link (2011), S. 116 ff.

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