(1) Die Rotfäule an Fichte, die Splitterschäden an Fichte, Kiefer und Pappel und die besonderen Gütemerkmale des Holzes der Kiefer sind Bestandsmerkmale, die die Ertragsfähigkeit der forstwirtschaftlichen Nutzung nicht unwesentlich beeinflussen können. Sie sind zunächst für jeden Bestand gesondert einzuschätzen. Unter Bestand in diesem Zusammenhang ist eine nach den Grundsätzen der Forsteinrichtung ausgeschiedene Bewirtschaftungseinheit, in der Regel eine Unterabteilung, zu verstehen.

 

(2) Die Feststellungen an den einzelnen Beständen sind folgendermaßen zusammenzufassen:

 

1.

Rotfäule an Fichte:

 

a)

Fläche der Bestände, bei denen über 10 v.H. der Stämme rotfaul sind, angegeben für jede Altersklasse in Hektar.

 

b)

Anteil der rotfaulen Stämme an der Gesamtstammzahl der rotfaulen Bestände der Altersklasse in vom Hundert.

Unter Rotfäule sind alle Stammschädigungen infolge von Wurzel- oder Wundinfektion einschließlich der Schälschäden zu verstehen.

 

2.

Splitterschäden an Fichte, Kiefer und Pappel:

 

a)

Fläche der splittergeschädigten Bestände, angegeben für jede Altersklasse in Hektar.

 

b)

Anteil der splittergeschädigten Stämme an der Gesamtstammzahl der splittergeschädigten Bestände der Altersklasse in vom Hundert.

Unter Splitterschäden sind alle Stammschädigungen zu verstehen, die auf das Eindringen von Geschossen sowie von Granat-, Bomben- und Geschoßsplittern zurückzuführen sind.

 

3.

Besondere Gütemerkmale des Holzes der Kiefer:

 

a)

Fläche der Bestände, bei denen mehr als 20 v.H. des Stammholzes eine bessere oder schlechtere durchschnittliche Güteklasse als "B" der Homa haben, angegeben für jede Altersklasse in Hektar.

 

b)

Anteil der auf die bessere oder schlechtere Güteklasse entfallenden Stammholzmasse der gesamten Stammholzmasse der Bestände der Altersklasse in vom Hundert.

 

(3) Den Angaben über die besonderen Bestandsmerkmale entsprechend sind in der Waldzustandsübersicht aus jeder Altersklasse die Fläche der rotfaulen Fichtenbestände, die Fläche der splittergeschädigten Bestände und die Fläche der Kiefernbestände mit besonderen Gütemerkmalen des Holzes auszusondern. Eine gesonderte Herleitung von Ertragsklasse und Bestockungsgrad für diese ausgesonderten Flächen ist nicht erforderlich.

Beispiel:
Holzart (Holzartengruppe) Altersklasse Fläche Ertragsklasse Bestockungsgrad Angaben über tatsächliche Verhältnisse am Holzbestand
Jahre ha relativ absolut (dGz)
Fichte 41— 60 20,5 II,25   0,9 normal
4,7       Rotfäule an 20 v. H. der Stämme
5,8      

Splitterschäden an 40 v. H. der Stämme

normal
Kiefer 81—100

10,6

5,8
II,75   0,8

normal

"C"-Holzqualität bei 25 v. H. der Stammholzmasse
             

Bestände, die wegen Splitterschäden ausgeschieden worden sind, können wegen Rotfäule an Fichte oder schlechter Gütemerkmale des Holzes der Kiefer nicht ein zweites Mal ausgeschieden werden.

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