Rz. 157

Die Analyse der Kapitalstruktur dient der Information über die Quellen und die Zusammensetzung nach Art, Sicherheit und Fristigkeit des dem Unternehmen zur Verfügung stehenden Kapitals. Zentrale Kennzahl dieser Analyse ist die Eigenkapitalquote, die durch den Wert des Quotienten aus Eigenkapital und Gesamtkapital dargestellt wird. Darüber hinaus beinhaltet die Kapitalstrukturanalyse noch einige weitere Kennzahlen, welche die Struktur des Kapitals beleuchten.[1] Eine hohe Eigenkapitalquote wird in Bezug auf die Verlustabsorbtions- und Schuldendeckungsfunktion positiv bewertet. Allerdings ist unter Rentabilitätsgesichtspunkten die Optimierung der Kapitalstruktur über die Nutzung des Leverage-Effektes von großer Bedeutung. Es gibt keine allgemein gültige Regel über die optimale Art und Zusammensetzung des Kapitals, vielmehr hängt die optimale Eigenkapitalquote stark vom leistungswirtschaftlichen Risiko des jeweiligen Unternehmens ab – generell ist mit steigendem leistungswirtschaftlichen Risiko eine höhere Eigenkapitalquote sinnvoll.[2] Zudem ist der Verschuldungsgrad einer Unternehmung bei der Kapitalanalyse zu beurteilen, wofür der Langfristkapitalanteil in Bezug zum Gesamtkapital zu errechnen ist.

[1] Vgl. Küting/Weber, Die Bilanzanalyse, 11. Aufl. 2015, S. 140 f.
[2] Vgl. Coenenberg/Haller/Schultze, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 26. Aufl. 2021, S. 1147ff.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Finance Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge