Elisabeth Träger, Constanze Elter
Die BWA wird oft als eine Art Guckloch auf den Jahresabschluss benutzt. Das vorläufige Ergebnis steht im Mittelpunkt der Betrachtung. In der Tat beantwortet die kurzfristige Erfolgsrechnung die Frage, was Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum – z. B. in einem Monat oder Quartal – verdient haben. Sie ist die Grundform der BWA und spiegelt den aktuellen Unternehmenserfolg wider.
Schon bei der Grundform der BWA müssen Unternehmer eine erste Entscheidung treffen:
Die BWA kann sehr viel mehr als nur kurzfristig einen Blick auf den Erfolg oder Misserfolg zu werfen. Durch die Auswahl des richtigen BWA-Typs
- lassen sich Vorjahresvergleiche anstellen oder
- Zeitreihen über mehrere Jahre verfolgen,
- lassen sich Aussagen über den finanziellen Zustand des Betriebs herleiten
- und darüber, ob das Unternehmen sich selbst trägt oder bezuschusst werden muss.
Darüber hinaus sind Auswertungen einzelner Positionen möglich: Wie steht es z. B. um die Kosten für Personal und Fremddienstleistungen? An welchen Stellschrauben kann gedreht werden, wenn das Unternehmen sparen muss? Die BWA hält für diese Interpretation der Daten verschiedene Spielarten bereit, die je nach Bedarf genutzt werden können:
Die wichtigsten BWA-Varianten
Grundform der BWA |
Vergleichende BWA |
Weitere BWA |
Kurzfristige Erfolgsrechnung |
Soll-Ist-Vergleich |
Betriebswirtschaftlicher Kurzbericht |
Bewegungsbilanz |
Vorjahresvergleich |
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Statische Liquidität |
Jahresübersicht |
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2.1 Kurzfristige Erfolgsrechnung: Schlüsselloch zum Unternehmenserfolg
Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens wird in der kurzfristigen Erfolgsrechnung dargestellt. Der Blick gilt hier meist dem vorläufigen Ergebnis – also dem Erfolg, der im betreffenden Zeitraum zustande gekommen ist. In der kurzfristigen Erfolgsrechnung werden unter anderem folgende Positionen aufgeführt:
- Umsatzerlöse
- Material- und Wareneinsatz
- Abschreibungen
- Personalkosten
- Raumkosten
- Versicherungen
- Werbe- und Reisekosten oder auch
- Sonstige Kosten.
Beim Wareneinsatz ist wie bereits beschrieben, darauf zu achten, welche der o. g. Methoden zur Erfassung des Wareneinsatzes verwendet wird. Oft lohnt auch ein detaillierter Blick in die "Sonstigen Kosten": Hier verstecken sich zahlreiche Aufwendungen, die das Buchhaltungsprogramm keiner anderen Kostenart zurechnen kann. Vor allem kleinere Unternehmen sollten sich diese Position genau anschauen, wenn es etwa darum geht, Kostentreiber zu erkennen.
Summen- und Saldenliste zur Kostenanalyse nutzen
Gerade in kleinen Unternehmen fragt man sich häufig, was es mit dem Auffangbecken der "Sonstigen Kosten" auf sich hat. Ein Blick in die Summen- und Saldenliste hilft. Denn hier ist jedes einzelne bebuchte Konto mit dem Gesamtbetrag aufgeführt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die kurzfristige Erfolgsrechnung zusammen mit dem Wertenachweis auszudrucken.
Die kurzfristige Erfolgsrechnung bietet außerdem erste Möglichkeiten, die entstandenen Kosten einzuordnen: Hier wird z. B. beziffert, in welchem Verhältnis bestimmte Aufwandspositionen (oder Erlöse) zu den Gesamtkosten (oder Erlösen) stehen. Um einen ersten Eindruck von der kurzfristigen Erfolgsrechnung zu bekommen, schauen wir uns erst einmal überblicksmäßig die 10 Hauptpositionen der Standard-BWA an:
Gesamtleistung
Hierzu zählen neben den Umsatzerlösen unter anderem die Bestandsveränderungen.
Rohertrag
Der Rohertrag ergibt sich, wenn Sie von der Gesamtleistung den Materialeinkauf/Wareneinkauf abziehen.
Sonstige betriebliche Erlöse
Bestimmte Gegenstände (oder Leistungen) aus dem Betriebsvermögen nutzen Sie auch privat – etwa den Firmenwagen oder das Diensthandy. Der private Nutzungsanteil zählt zu den sonstigen betrieblichen Erlösen
Betrieblicher Rohertrag
Der Betriebliche Rohertrag setzt sich aus dem Rohertrag und den sonstigen betrieblichen Erlösen zusammen.
Kostenarten
Hier finden sich sämtliche Kosten (ohne Steuern und Zinsen), z. B. Personal, Raumkosten, Werbe- und Reisekosten oder auch die Abschr...