Matthias von Daacke, Fabian List
2.1 Ziele und Aufbau der Unternehmensplanungen
Die Unternehmensplanung und die damit verbundene Finanzplanung stellen wichtige Instrumente im Rahmen der Unternehmensführung und -steuerung dar. Die Unternehmensplanung bildet die Grundlage für Zukunftsentscheidungen für Unternehmen. Da die Zukunft unsicher ist, müssen bereits im Planungsprozess verschiedene Alternativen einbezogen werden. Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensplanung ist die Integration der verschiedenen Planungsbestandteile. Dadurch können die Auswirkungen der Veränderung einzelner Teilpläne dargestellt werden.
Ziel der Planung ist es, die Zukunft bestmöglich einzuschätzen, um darauf aufbauend die richtigen Entscheidungen zu treffen. Mittels der Planung sollen anschließend auch Soll-Ist-Vergleiche ermöglicht werden.
Zur zielgerichteten Steuerung eines Unternehmens ist die Unternehmensplanung ein Hauptbestandteil. Sie dient als Basis für die Ressourcenallokation und zur Sicherstellung regelmäßiger Soll-Ist-Vergleiche. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre, wie der Ausbruch der Covid-Pandemie sowie die globalen politischen Spannungen, verändern die Rahmenbedingungen, in denen Unternehmen tätig sind. Im Rahmen der Unternehmenssteuerung werden verschiedene Planungsarten eingesetzt, die sich u. a. in Bezug auf den Planungshorizont sowie inhaltlich unterscheiden. Zum Standard zählen hierbei
- die strategische Planung
- die Mittelfristplanung
- die Jahresplanung/Budget
- der finanzielle Forecast/Prognose
Der Fokus dieses Artikels liegt auf der Mittelfristplanung als Bindeglied zwischen der operativen Jahresplanung und der strategischen Langfristplanung.
Dabei besteht die Notwendigkeit, dass der Planungsprozess eine durchgehende Gesamtsicht auf das Unternehmen bietet. Eine qualitativ belastbare sowie einheitliche Informationsbasis, die eine zielorientierte Umsetzung der Strategie und der Geschäftsmodelle ermöglicht, muss bereitgestellt werden. In der Praxis besteht hier oftmals das Problem, dass durch gewachsene Strukturen und dezentrale Organisationen keine einheitlichen Grundlagen bestehen, auf welche zurückgegriffen wird.
2.2 Campus-Planung
Das Wort "Campus" wird normalerweise von Hochschulen verwendet, um eine räumliche Zusammenstellung von Einrichtungen wie Bibliotheken oder Forschungsräumen zu beschreiben. Es kann jedoch auch von Bürokomplexen oder ähnlichen Einrichtungen verwendet werden, um einen ähnlichen räumlichen Verbund zu beschreiben. Wichtige Eigenschaften sind dabei:
- räumliche Nähe
- kurze Wege und hohe Verfügbarkeiten
- thematische Fokussierung
- verbindliche und aufeinander abgestimmte Zeitpläne
- Bearbeitung von Themen in der Gruppe
Ziel der Campus-Planung im betrieblichen Umfeld ist, diese positiven Eigenschaften auch auf die Planungsprozesse zu übertragen.
Vor allem bei den folgenden Kriterien wird eine Campus-Planung als geeignet betrachtet:
- volatiles und dynamisches Umfeld
- komplexe Strukturen
- Innovations- und Interaktionsbereitschaft
- Transparenz
- Unterstützung und spezifischer Zuschnitt
Der Einsatz in der Praxis hängt somit von oben beschriebenen Kriterien ab. Zunächst sollte eine Evaluierung der Problemstellung erfolgen, um zu entscheiden, ob der Einsatz im betrieblichen Kontext sinnvoll ist. Im folgenden Kapitel wird der Entscheidungsfindungsprozess der BLANCO-Gruppe beschrieben.