Prof. Dr. Ronald Gleich, Prof. Dr. Heimo Losbichler
Methodische Kompetenzableitung
Inhaltlich basiert die Kompetenzableitung auf den 64 Kompetenzen des Kompetenzatlas von Heyse und Erpenbeck. Diese wurden an den Controller-Bereich angepasst. Methodisch wurden die erfolgskritischen Controller-Kompetenzen anhand des folgenden dreistufigen Prozesses den unterschiedlichen Controlling-Hauptprozessen zugeordnet.
Abb. 14:Methodisches Vorgehen bei der Kompetenzableitung
Kompetenzableitung auf Teilprozess-Ebene
In der ersten Phase kommt es zunächst zur Definition der relevanten Controlling-Aktivitäten pro Teilprozess der Controlling-Hauptprozesse. Sind diese Controlling-Aktivitäten bekannt, schließt sich daran die Ableitung der benötigten Kompetenzen pro Controlling-Aktivität an. Das Ergebnis der ersten Phase besteht somit in der Identifikation aller relevanten Kompetenzen pro Teilprozess. Abb. 15 stellt die Kompetenzmatrix für den Controlling-Hauptprozess "Weiterentwicklung der Organisation, Prozesse, Instrumente und Systeme" auf der Ebene der Teilprozesse dar.
Aggregation und Verdichtung zu erfolgskritischen Controller-Kompetenzen auf Hauptprozess-Ebene
Die zweite Phase setzt auf diesem Ergebnis auf und aggregiert die relevanten Kompetenzen der Teilprozesse auf die übergelagerte Hauptprozess-Ebene. Als Ergebnis der zweiten Phase können somit die relevanten Kompetenzen pro Controlling-Hauptprozess identifiziert werden. Die dritte Phase verdichtet diese relevanten Kompetenzen pro Controlling-Hauptprozess, indem die erfolgskritischen Controller-Kompetenzen pro Controlling-Hauptprozess selektiert werden. Als erfolgskritisch gelten alle relevanten Kompetenzen pro Controlling-Hauptprozess, die in besonderer Weise für Kernaufgaben des Hauptprozesses relevant sind, was noch einmal mit einer Reduktion der Anzahl an Kompetenzen verbunden ist.
Abb. 15:Phase 1 – Beispiel einer Kompetenzmatrix auf Teilprozess-Ebene für den Hauptprozess Weiterentwicklung der Organisation, Prozesse, Instrumente und Systeme
Abb. 16:Phase 2 – Beispiel erfolgskritischer Kompetenzen auf Hauptprozess-Ebene
Die Verankerung der Kompetenzen auf der Grundlage der Controlling-Aktivitäten ermöglicht einerseits die individuelle Beschreibung der Kompetenzen, wodurch allgemeine in controller-spezifische Kompetenzen überführt werden können. Andererseits dient die fundierte Ableitung der Kompetenzen als Maßnahme zur Qualitätssicherung bei der Erstellung des generischen Controller-Kompetenzkataloges.