Prof. Dr. Ronald Gleich, Prof. Dr. Heimo Losbichler
Funktionscontrolling als Controlling-Hauptprozess
Der Hauptprozess "Funktions-Controlling" steht für das Controlling der einzelnen Funktionen der Wertschöpfungskette, wie z. B. F&E, Produktion, Vertrieb als Primäraktivitäten oder Personal und IT als Unterstützungsaktivitäten. Grundsätzlich findet man hier die bereits dargestellten Controlling-Prozesse, wie Planung, Reporting usw., wieder. Dennoch können besondere Anforderungen einer Branche oder eines Unternehmens die spezifische Darstellung des Controlling-Prozesses einer Funktion nahelegen oder sogar zwingend erforderlich machen. Am Beispiel der Funktion "Personal" werden im folgenden Kapitel die erfolgskritischen Kompetenzen des Prozesses "Personalcontrolling" dargestellt. Da Funktionscontrolling sämtliche Controlling-Prozesse umfasst, könnten dem Personalcontrolling sämtliche prozessspezifischen Kompetenzen der neun Hauptprozesse zugeordnet werden. Dies würde aber zu einer unrealistisch weitreichenden Kompetenzanforderung führen, die in der Praxis kaum umsetzbar wäre. Dieser Umstand unterstreicht erneut die Sinnhaftigkeit, sich auf bestimmte erfolgskritische Kompetenzen zu fokussieren.
Wesen des Personalcontrollings
Der Hauptprozess "Personalcontrolling" zielt zum einen darauf ab, dass die Personalziele im Einklang mit den Unternehmenszielen erreicht werden. Zum anderen soll dieser für effektive und effiziente Personalprozesse und Ergebnisse der Personalarbeit im Unternehmen sorgen. Personalcontrolling beschäftigt sich mit den Chancen und Risiken im Personalmanagement bzw. mit Personalrisiken in der gesamten Organisation. Es koordiniert und integriert die qualitative und quantitative personelle Planung unternehmensübergreifend und stimmt diese mit den Unternehmensvorgaben ab. Wichtige Bestandteile des Personalcontrollings sind zudem auch ein empfängergerechtes, entscheidungsrelevantes Berichtswesen zu personalwirtschaftlichen Themen sowie die Systeme des Personalcontrollings.
Für den Hauptprozess "Personalcontrolling" wurden die in Abb. 46a dargestellten erfolgskritischen Controller-Kompetenzen identifiziert.
Abb. 46a: Prozessspezifische Kompetenzen "Personalcontrolling" nach Kompetenzklassen
Abb. 46b klassifiziert die für den Hauptprozess erfolgskritischen Controller-Kompetenzen nach Output-Kategorien.
Abb. 46b: Prozessspezifische Kompetenzen "Personalcontrolling" nach Output-Kategorien