Im Rahmen des Controllings werden Unternehmenskennzahlen benötigt. Das Controlling liefert Finanzkennzahlen, von denen die wichtigsten im Abschnitt 5 "Die wichtigsten Kennzahlen des Controllings für Kleinunternehmen" näher erläutert werden. Nun stellt sich die Frage, wer eigentlich Controlling – und damit auch diese Finanzkennzahlen – braucht. Controlling wird in der Regel für das Management eines Unternehmens, die Kapitalgeber, die Mitarbeiter, die Lieferanten, die Kunden sowie Staat und Öffentlichkeit erstellt.
Management
Das Management eines Unternehmens braucht Kennzahlen zur Überwachung der finanziellen Stabilität sowie zur Planung und Feinsteuerung des Wertzuwachses. Anhand der Ergebnisse im Controlling kann das Management Risiken erkennen, bevor sie zur Krise führen, und in eine Krise erkennen und bekämpfen. Der Unternehmer muss daher Kenntnisse im operativen und strategischen Controlling haben.
Kapitalgeber
Da die meisten Kleinunternehmen auch Fremdkapital benötigen, ist der Unternehmer gehalten, Kapitalgeber davon zu überzeugen, dass deren Kapitaleinlage – im Rahmen des betrieblich/wirtschaftlich Üblichen – sicher ist. Diese erwarten regelmäßig Aussagen über den Stand ihrer Kapitaleinlage und die Ertragskraft des Unternehmens. Die Basel-Richtlinien zur Risikobewertung verlangen von den Banken auch, die Beurteilung der Unternehmen von der Qualität des Managements, also des Unternehmers, abhängig zu machen. Ein Management, das ein Kleinunternehmen ohne ein funktionierendes, in der Größe angepasstes Controlling leitet, ist in den Augen der Banken wenig geeignet. Das hat direkte Folgen für die Kreditgewährung und die Höhe der zu zahlenden Zinsen.
Mitarbeiter
Die Mitarbeiter des Unternehmens gelten häufig als die "treibende Kraft" im Unternehmen und müssen motiviert werden. Durch Kennzahlen haben sie die Möglichkeit, die Qualität eigener Leistung zu messen und zu vergleichen, z. B. durch Benchmarking. Die Steuerung der Mitarbeiter durch die Vereinbarung von individuellen Zielen wird möglich.
Öffentlichkeit
Nicht zu vergessen sind die Kunden, Lieferanten und auch die Öffentlichkeit. Sie sind an der finanziellen Gesundheit und Zukunftsentwicklung des Unternehmens interessiert. Zum Beispiel darf ein Lieferant keinen Zweifel haben, dass ein Unternehmen die gelieferten Waren bezahlen kann.