Kostenbezogene KPIs können ergänzend zu den kapazitätsbezogenen KPIs eingesetzt werden. Die absolute Darstellung des finanziellen Ressourceneinsatzes in EUR dient wiederum dem internen Plan-Ist-Vergleich, der relative Ressourceneinsatz (z. B. Prozesskosten in Relation zum Umsatz) kann auch für ein Benchmarking herangezogen werden.
KPI "Prozesskosten"
Berechnung |
Einheit |
leistungsmengeninduzierte Personalkosten + anteilige Sachkosten |
EUR |
Interpretationshinweis:
Die Prozesskosten zeigen den absoluten finanziellen Ressourceneinsatz je Controlling-Hauptprozess. Es erfolgt keine Zuordnung von leistungsmengenneutralen Kosten. Eine Plausibilisierung ist nur über einen Vergleich mit dem geplanten Ressourceneinsatz möglich. Die Priorisierung des Ressourceneinsatzes hängt vom Entwicklungsstand (z. B. Automatisierungsgrad) und der unternehmensspezifischen Bedeutung der Prozesse ab.
KPI "Prozesskosten (Umsatz)"
Berechnung |
Einheit |
Prozesskosten (EUR)/Umsatz (EUR) * 100 |
% |
Interpretationshinweis:
S. Prozesskosten. Die Controlling-Kosten werden benchmarkfähig auf Ebene der Controlling-Prozesse gemessen. Eine Umsatzrelation ist bei volatilen Preisentwicklungen eingeschränkt aussagekräftig.
Prozesskostenrechnung wird trotz Nachteilen empfohlen
Die Prozesskostenrechnung weist Nachteile einer Vollkostenrechnung auf, indem prozessferne Kosten den Prozessen mittels Schlüsseln zugerechnet werden. Die Messung von Prozesskosten wird dennoch empfohlen, zum einen mit der Einschränkung auf direkt in Prozessen gebundene Ressourcen, zum anderen, weil ein Prozessmanagement auf die Dimension Kosten nicht verzichten kann.
Treibt man die Prozessbetrachtung weiter ins Detail, so treten in mehreren Controlling-Prozessen in ähnlicher Form kostentreibende Faktoren auf:
- Ausmaß der (De-)Zentralität in Planungsprozessen (Anzahl der involvierten Personen in Strategie-Review, operative Planung und Budgetierung, Forecast)
- Detaillierungsgrad, Anzahl der Controlling-Objekte (Planungsobjekte in Strategie-Review, operativer Planung und Budgetierung sowie Forecast, Kontierungsobjekte in der Kosten-, Leistungs- und Ergebnisrechnung, Investitionen bzw. Projekte in Investitions- und Projekt-Controlling sowie Risiken im Risikomanagement).
Um die Broschüre fokussiert und übersichtlich zu halten, werden für diese vorgelagerten kostentreibenden Faktoren keine Kennzahlen dargestellt.
Kostenkennzahlen können auf Einzelprozesse übertragen werden
Aufgrund der prozessübergreifenden Vereinheitlichung der Dimension "Kosten" entfällt eine redundante Darstellung bei den einzelnen Prozessen. Prozessübergreifend relevante Kennzahlen werden bei den einzelnen Prozessen nicht mehr dargestellt. In den Prozess-Scorecards im Anhang (s. Kapitel 6) sind diese Kennzahlen aber vorhanden.