Prof. Dr. Andreas Seufert
4.1 Informationen zur Studie "Competing on Analytics"
Studie "Potentiale und Wertbeiträge von Business Intelligence und Big Data"
Die Studie "Competing on Analytics – Herausforderungen – Potentiale und Wertbeiträge von Business Intelligence und Big Data", aus der nachfolgend ausgewählte Teilergebnisse dargestellt werden, wurde als Online-Befragung im Zeitraum vom 01. Juli bis 30. September 2013 vom Institut für Business Intelligence der Steinbeis Hochschule Berlin durchgeführt. Primäre Zielgruppe waren Teilnehmer mit hoher Business Intelligence Erfahrung aus dem deutschsprachigen Raum, sog. BI-Professionals. Vor dem Hintergrund der Zielsetzung der Studie umfasste der Fragebogen die Themenkategorien Kontextfaktoren, Wettbewerbsrelevante Faktoren, Einsatz von Business Intelligence im eigenen Unternehmen sowie Einschätzungen zu Big Data. Die Auswertung der Studie basiert auf einem verwertbaren Rücklauf von 310 Fragebögen. Die Einschätzungen der Teilnehmer wurden auf einer 5-stufigen Skala erhoben. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden im Rahmen dieses Beitrages die Skalenwerte 1 – 2 (Niedrig), 3 (Moderat) sowie 4 – 5 (Hoch) zusammengefasst.
Studienteilnehmer nach Branchen
Die Zusammensetzung der Stichprobe repräsentiert einen breiten Mix an Branchen aus dem produzierenden Gewerbe, dem Finanz- und Dienstleistungssektor sowie dem Handel und dem Gesundheitswesen. Stärkste Gruppe ist mit 40 % das Segment Industrie, gefolgt von sonstigen Dienstleistungen mit 31 % sowie mit je 10 % Finanzdienstleistungen und Handel. 5 % der Teilnehmer kamen aus dem Gesundheitswesen. Zu beachten ist dabei, dass im Segment Sonstige Dienstleistungen die Gruppe Unternehmensberatung/IT-Dienstleister (Anbieter) mit knapp 20 % vertreten ist.
Studienteilnehmer nach Größenklassen
Zur Unternehmensgröße machten 98 % der Befragten eine Angabe. 53 % der Unternehmen stammen aus dem Mittelstand (bis eine Milliarde Euro Umsatz), 45 % aus Großunternehmen, rund 2 % der Befragten machten keine Angaben zu Umsatzgrößen. Rein auf die Anwender bezogen, stammen 50 % aus KMU, 48 % aus Großunternehmen, 2 % machten keine Angaben zur Größe des Unternehmens.
Fachlicher Hintergrund der Studienteilnehmer
Die Teilnehmer der Studie stammen zu rund 74 % aus fachlichen Bereichen (davon 47 % aus dem Bereich Unternehmenssteuerung/Controlling) und zu rund 26 % aus der IT. Sie verfügen insgesamt über eine hohe bis sehr hohe Erfahrung im Bereich Business Intelligence (Mittelwert 4,08). Die Erfahrung der Teilnehmer aus Anwendungsunternehmen mit BI (ohne Anbieter) ist mit 3,98 ebenfalls hoch bis sehr hoch und liegt nur knapp unter dem Wert der Gesamtstichprobe. Anwender aus Großunternehmen verfügen mit 4,15 über eine höhere Erfahrung als Anwender aus KMU (3,98). Vertreter der IT aus Anwendungsunternehmen verfügen mit 4,32 im Vergleich zu Anwendern aus den Fachbereichen mit 3,85 erwartungsgemäß über eine höhere Erfahrung. Aufgrund der insgesamt hohen bis sehr hohen BI Erfahrung deckt die Studie damit die adressierte Zielgruppe BI-Professionals überaus gut ab.
Regionale Verteilung der Studienteilnehmer
Ziel der Studie war die Erfassung der BI-Professionals im deutschsprachigen Raum. Knapp 84 % der befragten Unternehmen haben ihren Hauptsitz in der DACH-Region. 73 % in Deutschland, 9 % in der Schweiz und 1 % in Österreich. Diese Verteilung der Gesamtstichprobe deckt sich stark mit der Verteilung in der Teilstichprobe der reinen Anwender. 85 % der Anwender kommen aus der DACH-Region. Davon 74 % aus Deutschland, 10 % aus der Schweiz und 1 % aus Österreich. Damit deckt die Studie auch die Zielregion deutschsprachigen Raum gut ab.
4.2 Big Data Verständnis, Nutzung und Barrieren
Big Data Verständnis
Angesichts der Zielgruppe – BI Professionals – und aufgrund der hohen Medienpräsenz ist es nicht überraschend, dass das Thema Big Data den Teilnehmern (BI Professionals) grundsätzlich bekannt ist. Lediglich 8 % der Befragten können mit dem Begriff nichts anfangen.
Allerdings ist der Kenntnisstand eines auf der Basis der Antworten der Teilnehmer ermittelten Index mit einem Mittelwert von 2,97 (reine Anwender 2,83) nur als moderat einzustufen. Dies ist insofern überraschend, da die Teilnehmerbasis mit 4,08 (reine Anwender 3,98) eine hohe BI Erfahrung besitzt. Dies scheint ein Indiz dafür, dass BI und die neuen Möglichkeiten von Big Data zwar durchaus wesensverwandt sind, Big Data jedoch völlig neue, bislang in vielen Unternehmen noch nicht realisierte Möglichkeiten, bietet.
Erwartungsgemäß ist der Kenntnisstand bei Anwendern aus Großunternehmen deutlich höher als bei Anwendern aus KMU. Aus Branchensicht verfügen die Teilnehmer aus den Bereichen Sonstige Dienstleistungen, zusammen mit Finanzdienstleistungen und Handel über die höchsten Werte. Überraschend ist allerdings der niedrige Wert für die Industrie.
Erstaunlich ist auch, dass es in der Teilstichprobe der Anwender zwischen der IT und den Fachbereichen keinen Unterschied hinsichtlich des Big Data Kenntnisstandes gibt. Keine Überraschung ist dagegen, dass der Mittelwert der bereits aktiven Anwender von Big Data deutlich höher liegt als der Wert d...