Ein Ziel der zukünftigen Konsolidierung ist die Möglichkeit, die Konsolidierungsergebnisse in vielen Dimensionen abbilden zu können (multidimensional). Die moderne Konzernsteuerung erfordert konsolidierte Ergebnisse je Steuerungsanspruch in unterschiedlichen Dimensionen. Dimension beschreibt in diesem Sinne die Sortierung der relevanten Ergebnisse in jeweils einer oder mehrerer Hierarchien. In Abhängigkeit der Steuerungslogik sind beispielsweise Ergebnisse für Regionen, Produkt(-gruppen), interne Organisationseinheiten (z. B. Business Units) oder Kunden im Fokus der Auswertung.

Bisher wird in den meisten Konzernen maximal eine Matrixkonsolidierung durchgeführt. Unter Berücksichtigung, dass eine Matrix aus zwei Dimensionen besteht, ist bisher eine Konsolidierung also in maximal zwei Dimensionen möglich. Mit der Nutzung der digitalen Konsolidierung können in Zukunft mehr als zwei Dimensionen abgebildet werden.

Durch die zukünftige Vielzahl und Vielfalt an Konsolidierungsdimensionen und konsolidierten Daten, sind auch die Ergebnisse in den jeweiligen Dimensionen ineinander zu integrieren. Dazu sind sie abstimmbar darzustellen und es ist darauf zu achten, auf höchster Konzernebene c. p. zu einem identischen Ergebnis zu gelangen.

Neben den klassischen Eliminierungen von legalen Gesellschaften und internen Steuerungseinheiten wie Profit Centern treten in Zukunft vielfach Produkt- und Kundenkonsolidierungen in den Fokus. Die grundsätzliche unternehmerische Hinwendung zum marketingtechnisch optimierten "Segment of One" führt zu einer verstärkten Notwendigkeit der Darstellung von konsolidierten Produktergebnissen und konsolidierten Kundenergebnissen (bzw. Produktgruppen und Kundengruppen).

Hierbei stehen Fragen im Mittelpunkt wie z. B.:

  • Welches Produkt hat auf Konzernebene welchen Beitrag zum Ergebnis erbracht?
  • Welcher Kunde/welche Kundengruppe hat welchen Wert für das Unternehmen?

Zur Beantwortung solcher Fragestellungen und zur Ableitung der richtigen Steuerungsentscheidungen sind konsolidierte Ergebnisse auf Produkt- und Kundenebene notwendig. Nur auf Basis von konsolidierten Ergebnisbeiträgen mit Beachtung der exakten Konzernherstellkosten lassen sich die Managemententscheidungen optimal unterstützen.

Abgeleitet aus der Steuerung ist entweder eine Brutto- oder eine Nettosicht für die konsolidierten (Teil-)Abschlüsse zu erstellen. In der Bruttosicht werden auch gesamtkonzerninterne Beziehungen als externe Leistungsbeziehungen dargestellt. Für wie am Markt agierende Einheiten, die als Profit Center oder Investment Center gesteuert werden, ist die Bruttosicht vorzuziehen, da sie den Teilbereich auch konsolidiert so darstellt, als sei sie eine operativ eigenständige Einheit. Dagegen empfiehlt sich die Nettosicht für Einheiten, die nicht vollständig eigenverantwortlich ihre Umsätze und Kosten steuern können und daher nur aus Sicht des Gesamtkonzerns (Konzernaußengrenze) dargestellt werden sollten.

Abb. 2: Darstellung einer multi-dimensionalen Konsolidierung

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