Der Weg zur digitalen E2E-Plattform, die die Wertschöpfung und Unternehmenssteuerung im Sinne von E2E-Prozessen systematisch unterstützt, bietet Unternehmen die Chance auf Mehrwert durch gesteigerte Effizienz, Effektivität, und Innovationsstärke. Gleichzeitig ist er für viele Unternehmen ein langfristiges Projekt, für das es die adäquate Vorgehensweise zu wählen gilt. Im vorangegangenen Abschnitt wurde ein Ansatz vorgestellt, der mit der Realisierung der Plattform für E2E-Performance-Management beginnt, um im zweiten Schritt die Plattform auf die transaktionale E2E-Exzellenz auszubauen. Dieses Vorgehen bietet in verschiedener Hinsicht Vorteile:

  1. Ermöglichung von "Think big – start small": Das Top-down-Vorgehen stellt sicher, dass im Zuge der Realisierung mit einem handhabbaren Projektumfang gestartet wird und gleichzeitig zu jeder Zeit die Steuerungsfähigkeit des Unternehmens gewährleistet ist.
  2. Sicherstellung eines strukturierten Vorgehens: Durch die E2E-Harmonisierung der Steuerungsprozesse und -lösungen auf Basis eines modernen SPOTs, der im Sinne einer semantischen Sicht eine gemeinsame "Steuerungssprache" etabliert, ist auch ein robuster Rahmen für die strukturierte Harmonisierung der E2E-Prozesse auf transaktionaler Ebene gegeben.
  3. Nachhaltigkeit: Durch eine ganzheitliche Herangehensweise, die neben fachlichen und technologischen Aspekten insbesondere relevante Prozesse sowie Organisations- und Governance-Strukturen im Sinne eines Plattformansatzes berücksichtigt, wird Nachhaltigkeit sichergestellt.
  4. Skalierbarkeit: Durch stringentes Verfolgen des Plattformansatzes wird darüber hinaus die Skalierbarkeit über Funktions- und Geschäftsbereiche hinweg ermöglicht.

Um diese Vorteile generieren zu können, sind jedoch verschiedene Erfolgsfaktoren für die Top-down-Realisierung der digitalen E2E-Plattform zu berücksichtigen:

  1. In einem ersten Schritt sollte eine ganzheitliche E2E-Prozesslandkarte definiert werden, die im Sinne eines langfristigen Zielbildes die transaktionale und Steuerungsebene umfasst und dadurch als Dreh- und Angelpunkt dem Projekt einen Rahmen gibt.
  2. Das Integrationsmanagement der Plattform benötigt nicht nur eine technische, sondern vor allem eine fachliche Ausrichtung. Es ist prozessual und organisatorisch auf das Zusammenspiel zahlreicher Akteure und Anforderungen einzustellen.
  3. Der Schaffung eines modernen, logischen "single point of truth" (SPOT) kommt eine zentrale Rolle zu. Er definiert sich nicht über die physische Datenhaltung, sondern über seine semantische Logik.
  4. Die Steuerungsanwendungen werden über Funktions- und Geschäftsbereichsgrenzen konsequent harmonisiert und an den E2E-Prozessen "plan-to-report" und "record-to-report" ausgerichtet. Die Integration von Steuerungsanwendungen wird durch das Anlegen von funktionsübergreifenden Analysepfaden gefördert, welche eine hilfreiche Struktur für das Vorgehen zum Aufbau der E2E-Plattform hin zur transaktionalen Ebene geben.
  5. Die Transformation der transaktionalen Ebene erfolgt schrittweise und orientiert sich eng an der zuvor auf Steuerungsebene eingeführten gemeinsamen Steuerungssprache.
  6. Erfolgt die Auswahl der technologischen Komponenten aus Zeitgründen szenariobasiert, sollte im Projektteam umfangreiche Kompetenz zu fachlichen Anforderungen und dem Technologiemarkt sicherzustellen.

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