Die Diskussionen um den Erfolg des Einkaufs und dessen Messung sind genauso alt wie die Unternehmensfunktion selbst. Auch wenn sich in den letzten Jahrzehnten die Rolle des Einkaufs vom operativen "Bestellschreiber" zum strategischen Partner für interne Stakeholder weiterentwickelt hat, wird er bei der Bewertung seines Beitrags zum Unternehmenserfolg immer noch allzu oft auf Einsparungen reduziert. Der Wertbeitrag von Einkauf und Supply Management geht aber weit darüber hinaus. Dies wird bereits deutlich, wenn die aktuellen und zukünftigen Aufgaben als Data Analyst und Innovation Scout entlang von Supply Chains in der industriellen Wertschöpfung berücksichtigt werden. In diesem Beitrag liegt der Fokus auf dem Performance Measurement der Einkaufsfunktion (Einkauf und Supply Management). Das Supply Management ist dabei nicht gleichzusetzen mit dem Supply Chain Management. Es ist mit seiner Kernfunktion Einkauf als elementarer Bestandteil des Supply Chain Managements innerhalb der Wertschöpfungskette zu verstehen.

Der nachfolgende Beitrag hat daher das Ziel, die bereits existierenden Methoden und Ansätze zur Einkaufserfolgsmessung vor dem Hintergrund der Herausforderungen der digitalen Transformation und der – von den Lieferantennetzwerken von Unternehmen maßgeblich beeinflussten – Nachhaltigkeit einzuordnen und zu strukturieren.

Mit der Balanced Scorecard liegt bereits ein etabliertes Instrument vor, das um zukünftige Aufgabenbereiche von Einkauf und Supply Management erweitert werden kann. In Ergänzung zu der Erweiterung bestehender Messmethoden und entsprechender Kennzahlen erscheint es in Zukunft aber auch notwendig, neue Kennzahlen und Verfahren zum Performance Measurement in Einkauf und Supply Management zu entwickeln.

Wie sonst soll bspw. die Beschaffung von Open-Source-Produkten und -Lösungen in ihrem Wertbeitrag für das Unternehmen erfasst werden? Neben Open Source stellen auch neue Ownership- und Geschäftsmodelle den Einkauf vor neue Herausforderungen. Ein guter Indikator dafür könnten die vielfältigen Bezahl- und Abrechnungsmodelle sein, die letztlich auf den Wertbeitrag ausgerichtet sind und einkaufsseitig verhandelt werden müssen.

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