Berechnungsbeispiele
Beispiel 1:
Berechnung der Einkommensteuer nach § 34 Abs. 1 EStG
Der Stpfl., der Einkünfte aus Gewerbebetrieb und Vermietung und Verpachtung (einschließlich Entschädigung i. S. d. § 34 EStG) hat, und seine Ehefrau werden zusammen veranlagt. Es sind die folgenden Einkünfte und Sonderausgaben anzusetzen:
Einkünfte aus Gewerbebetrieb | 45.000 EUR | |
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung | ||
|
+ 5.350 EUR | |
|
+ 25.000 EUR | |
G. d. E. | 75.350 EUR | |
Sonderausgaben | ‐ 3.200 EUR | |
Einkommen | 72.150 EUR | |
z. v. E. | 72.150 EUR | |
z. v. E. | 72.150 EUR | |
abzgl. Einkünfte i. S. d. § 34 Abs. 2 Nr. 2 EStG | - 25.000 EUR | |
verbleibendes z. v. E. | 47.150 EUR | |
darauf entfallender Steuerbetrag | 7.708 EUR | |
verbleibendes z. v. E. | 47.150 EUR | |
zuzüglich 1/5 der Einkünfte i. S. d. | ||
§ 34 Abs. 2 Nr. 2 EStG | + 5.000 EUR | |
52.150 EUR | ||
darauf entfallender Steuerbetrag | 9.184 EUR | |
abzüglich Steuerbetrag auf das verbleibende | ||
z. v. E. | - 7.708 EUR | |
Unterschiedsbetrag | 1.476 EUR | |
multipliziert mit Faktor 5 | 7.380 EUR | 7.380 EUR |
tarifliche Einkommensteuer | 15.088 EUR |
Beispiel 2:
Berechnung der Einkommensteuer nach § 34 Abs. 1 EStG bei negativem verbleibenden z. v. E.
Der Stpfl., der Einkünfte aus Gewerbebetrieb hat, und seine Ehefrau werden zusammen veranlagt. Die Voraussetzungen des § 34 Abs. 3 und § 16 Abs. 4 EStG liegen nicht vor. Es sind die folgenden Einkünfte und Sonderausgaben anzusetzen:
Einkünfte aus Gewerbebetrieb, laufender Gewinn | + 5.350 EUR | |
Veräußerungsgewinn (§ 16 EStG) | + 225.000 EUR | 230.350 EUR |
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung | - 45.000 EUR | |
G. d. E. | 185.350 EUR | |
Sonderausgaben | - 3.200 EUR | |
Einkommen/z. v. E. | 182.150 EUR | |
Höhe der Einkünfte i. S. d. § 34 Abs. 2 EStG, die nach § 34 Abs. 1 EStG besteuert werden können; maximal aber bis zur Höhe des z. v. E. | 182.150 EUR | |
z. v. E. | 182.150 EUR | |
abzüglich Einkünfte i. S. d. § 34 Abs. 2 EStG | - 185.350 EUR | |
verbleibendes z. v. E. | - 3.200 EUR | |
Damit ist das gesamte z. v. E. in Höhe von 182.150 EUR gem. § 34 EStG tarifbegünstigt. | ||
1/5 des z. v. E. (§ 34 Abs. 1 Satz 3 EStG) | 36.430 EUR | |
darauf entfallender Steuerbetrag | 4.740 EUR | |
multipliziert mit Faktor 5 | 23.700 EUR | |
tarifliche Einkommensteuer | 23.700 EUR |
Beispiel 3:
Berechnung der Einkommensteuer nach § 34 Abs. 1 EStG mit Einkünften, die dem Progressionsvorbehalt unterlagen
(Entsprechende Anwendung des BFH-Urteils vom 18.5.1994 – BStBl II S. 845)
Der Stpfl. hat Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit und aus Vermietung und Verpachtung (einschließlich einer Entschädigung i. S. d. § 34 EStG). Es sind folgende Einkünfte und Sonderausgaben anzusetzen:
Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit | 10.000 EUR | |||
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung | ||||
|
+ 60.000 EUR | |||
|
+ 30.000 EUR | |||
G. d. E. | 100.000 EUR | |||
Sonderausgaben | - 3.200 EUR | |||
Einkommen / z. v. E. | 96.800 EUR | |||
Arbeitslosengeld | 20.000 EUR | |||
z. v. E. | 96.800 EUR | |||
abzüglich Einkünfte i. S. d. § 34 Abs. 2 Nr. 2 EStG | - 30.000 EUR | |||
verbleibendes z. v. E. | 66.800 EUR | |||
zuzüglich Arbeitslosengeld § 32b Abs. 2 EStG | + 20.000 EUR | |||
für die Berechnung des Steuersatzes gem. § 32b Abs. 2 EStG maßgebendes verbleibendes z. v. E. | 86.800 EUR | |||
Steuer nach Grundtarif | 28.542 EUR | |||
besonderer (= durchschnittlicher) Steuersatz § 32 Abs. 2 EStG |
32,8824 % | |||
Steuerbetrag auf verbleibendes z. v. E. (66.800 EUR) unter Berücksichtigung des Progressionsvorbehalts |
21.965 EUR | |||
verbleibendes z. v. E. | 66.800 EUR | |||
zuzüglich 1/5 der Einkünfte i. S. d. § 34 EStG | + 6.000 EUR | |||
72.800 EUR | ||||
zuzüglich Arbeitslosengeld § 32b Abs. 2 EStG | + 20.000 EUR | |||
für die Berechnung des Steuersatzes gem. § 32b Abs. 2 EStG maßgebendes z. v. E. mit 1/5 der außerordentlichen Einkünfte | 92.800 EUR | |||
Steuer nach Grundtarif | 31.062 EUR | |||
besonderer (= durchschnittlicher) Steuersatz | 33,4719 % | |||
Steuerbetrag auf z. v. E. mit 1/5 der außerordentlichen Einkünfte (72.800 EUR) unter Berücksichtigung des Progressionsvorbehalts | 24.367 EUR | |||
abzüglich Steuerbetrag auf das verbleibende z. v. E. | - 21.965 EUR | |||
Unterschiedsbetrag | 2.402 EUR | |||
multipliziert mit Faktor 5 | 12.010 EUR | 12.010 EUR | ||
tarifliche Einkommensteuer | 33.975 EUR |
Beispiel 4:
Berechnung der Einkommensteuer nach § 34 Abs. 1 EStG bei negativem verbleibenden z. v. E. und Einkünften, die dem Progressionsvorbehalt unterliegen
Der Stpfl. hat Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit und aus Vermietung und Verpachtung (einschließlich einer Entschädigung i. S. d. § 34 EStG). Es sind folgende Einkünfte und Sonderausgaben anzusetzen:
Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit | 10.000 EUR | |||
Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung | ||||
|
- 20.000 EUR | |||
|
+ 30.000 EUR | |||
G. d. E. | 20.000 EUR | |||
Sonderausgaben | - 5.000 EUR | |||
Einkommen / z. v. E. | 15.000 EUR | |||
Höhe der Einkünfte i. S. d. § 34 Abs. 2 EStG, die nach § 34 Abs. 1 besteuert werden können, maximal ... |
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