Automatisierte Entscheidungen in Prozessen: Wiederkehrende Prozesse in Unternehmen, die durch Austausch und Kommunikation mit anderen IT-Systemen oder mit anderen Playern kompliziert, fehleranfällig und aufwendig werden, sind ideale Kandidaten für automatisierte Entscheidungen. Prozesssicherheit und Reproduzierbarkeit sind weitere Vorteile datenbasierter Entscheidungen, die den initialen Data-Science-Aufwand schnell rechtfertigen.
Datenbasierte Entscheidungen rechnen sich dann, wenn die richtigen Daten zur Verfügung stehen, deren Datenqualität stimmt. Das trifft insbesondere für Daten zu, die aus diversen IT-System stammen. Durch systematische Plausibilitätskontrollen mittels Data-Mining-Methoden sind im Data Warehouse qualitativ hochwertige Daten über Datenquellen hinweg zu erreichen. Bei primären Systemen hilft ein Stammdatenmanagement.
Assistenz bei Entscheidungen ist bei branchenspezifischer Software generell machbar, da die Datenstrukturen bekannt sind. Durch Kombination und Verzahnung von Daten mit unterschiedlichen Assistenz-Technologien sind insbesondere bei "Mobile-First"-Anwendungen zunehmend "AI-First"- Ansätze möglich und zu erwarten.
Datenbasiertes Entscheiden impliziert Transparenz. Das gilt für Analysen, für Assistenz oder für automatisierte Prozesse. Ergebnisse von datenbasierten Entscheidungen helfen, Modelle anzupassen und zu verbessern.
Eine Vorhersage ist möglich, sofern es sich um Entscheidungen unter Risiko handelt und die richtigen Daten in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Andernfalls bleibt der Mark Twain zugesprochene Aphorismus gültig: "Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen".
Entscheiden unter Unsicherheit wird schwierig bleiben, besonders dann, wenn neben dem Wissen um Kausalitäten verlässliche Daten fehlen.
Entscheidungen bedürfen immer der Transparenz und der Kommunikation. Bei Entscheiden unter Unsicherheit ist ein Hinweis nicht ehrenrührig, dass es für die zu treffende Entscheidung noch an Wissen fehlt – zumal mit "Nicht entscheiden" oder "Weiter so" bereits eine Entscheidung getroffen wird. Bei Entscheiden unter Unsicherheit solle als Faustregel gelten, dass getroffene Entscheidungen auch anhand aktuell verfügbarer Daten = Fakten begründbar und kommunizierbar sein müssen.
Korrekturen von Entscheidungen bei neuem Erkenntnisstand können notwendig werden – wie es in der Corona-Krise bei den oft widersprüchlichen Empfehlungen des RKI zu beobachten war. Transparenz und Kommunikation in den täglichen Lageberichten waren verbesserungswürdig. Damit schaffte es die Corona-Pandemie durch ihre statistischen Konzepte und deren Grenzen gleich mehrfach und zu Recht auf die Website "Unstatistik des Monats".