Eine erste Grobauswahl erfolgt durch die Schlagwortsuche in verschiedenen Datenbanken sowie durch den Kontakt zu Netzwerken und Beratern. Die definierten Schlagworte werden nahe an der Softwareindustrie, Softwaresystemen und den Tätigkeitsfeldern der Branche gewählt. Im nächsten Schritt des Projekts erfolgt der Screening-Prozess anhand standardgemäß definierter Kriterien. Je nach Projektart ändern sich die Kriterien, die als K.O.-Kriterien bezeichnet werden können. Im Allgemeinen sollten die Kriterien folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Industrie und Tätigkeitsfelder des Zielobjekts;
  • geografische Lage;
  • Größe des Unternehmens (Umsatz, Anzahl der Mitarbeiter, Marktwert etc.);
  • Profitabilität und weitere finanzielle Kennzahlen;
  • Risikopotenzial (Signifikante regulatorische und rechtliche Komponenten);
  • gegebene Eigentumsverhältnisse.

Im Projektbeispiel ist der Screening-Prozess agil gehalten, um nicht durch eine zu starre Vorgehensweise potenziell geeignete Zielobjekte automatisch auszuschließen. Nach der Grobauswahl gelangen ca. 50 Softwareunternehmen auf eine Long List. Diese werden dann detaillierter untersucht, was letztendlich zu einer weiteren Eingrenzung der Unternehmen führt.[1]

 
Praxis-Beispiel

Kriterien für Akquisitionsziele

Unternehmen mit einer hohen Anzahl an Akquisitionen in den letzten Jahren entwickeln Rahmenpläne für einen standardisierten Prozess und Auswahl. Ein international tätiges Konglomerat in der Technologie- und Telekommunikationsbranche definierte bspw. die folgenden 6 Punkte:

  • Ähnliche Vision,
  • Quick Wins müssen möglich sein,
  • langfristige Gewinne für sämtliche Parteien,
  • kulturelle Kompatibilität,
  • passende geographische Komponenten sowie
  • freundschaftliche Übernahme (niemals feindlich).
[1] Brady/Moeller, 2014, S. 128.

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