Viele Wege führen nach Rom

Die Data-Warehousing-Landschaft der übernehmenden Gesellschaft basierte auf SAP NetWeaver Business Intelligence 2.0 (SAP BI bzw. SAP BW), das Reporting des Konkurrenten stützte sich auf eine SQL-Datenbank mit angeschlossenem Microsoft-Dynamics-AX-System, wobei die Supportverträge der AX-Systeme in absehbarer Zeit ausliefen. Die folgenden Varianten zur schrittweisen Harmonisierung der Systemlandschaften kamen daher in Betracht:

  • Upgrade des vorhandenen SAP-BI-Systems auf SAP BW/4HANA, Bereitstellung von ETL-Tools für alle Nicht-SAP-Datenquellen in der Übergangsphase, langfristige Migration aller Systeme auf SAP S/4HANA.
  • Unternehmensweite Einführung einer Reporting-SQL-Datenbank mit ETL-Tools für alle Datenquellen, anschließend regelmäßige Datentransfers in das vorhandene SAP-BI-System.
  • Unmittelbare SAP-Einführung bei den neuen Unternehmensteilen des Konkurrenten und anschließende Harmonisierung mit der vorhandenen SAP-Systemlandschaft.

Da eine SAP-Einführung nach Variante 3 einen erheblichen Zeitaufwand mit sich gebracht hätte und damit mittelfristig kein gemeinsames Reporting über alte und neue Unternehmensteile möglich gewesen wäre, wurde dieser Ansatz schnell verworfen.

Abgesehen von den erforderlichen SAP-BI-Schnittstellen wäre eine unternehmensweite SQL-Datenbank nach Variante 2 schnell und einfach umsetzbar gewesen. Der Einsatz von ETL-Tools (engl. "Extract, Transform, Load") – das sind Programme zum Datentransfer zwischen Datenbanken oder zur Einbindung beliebiger Datenquellen – lässt Lösungen dieser Art zudem sehr flexibel und anpassungsfähig erscheinen. Die in den neuen Unternehmensteilen in der SQL-Datenbank gesammelten Daten wären durch regelmäßiges Spiegeln der Datenbank in das vorhandene SAP-System für SAP BI bzw. das Reporting zugänglich gemacht worden. Jedoch hätten die zunehmend größeren Datenmengen zu enormen Instabilitätsrisiken und Performanceeinbußen bei Ladevorgängen von Daten in klassischen Umgebungen geführt. Daher kam diese kostengünstigere Alternative ebenso wenig in Betracht.

Der Fokus wurde auf die Konstruktion einer ganzheitlichen Lösung nach Variante 1 gelegt, welche die Vorzüge performanceorientierter Datenbankspeicher und -strukturen, wie sie SAP S/4HANA bietet, mit der Flexibilität einer offenen Architektur vereint, die in der Lage ist, auch Nicht-SAP-Datenquellen und Auswertungs- bzw. Visualisierungstools von Drittanbietern zu integrieren.

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