Im Zusammenhang mit dem Factoring tauchen Fachbegriffe auf. Diese erläutern wir Ihnen nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge.
Asset Backed Finanzierung
Die Grundlage hierbei ist der Verkauf von Forderungen aus Außenständen eines Unternehmens, um einerseits die Liquidität zu erhöhen und andererseits um eine Absicherung gegen Zahlungsausfall der Schuldner zu erreichen. Im weiteren Sinne ist also Asset Backed ein anderer Ausdruck für Factoring.
Basel III
Vorschriften des Basler Ausschusses für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zur Bankenregulierung, in Deutschland am 1. Januar 2014 in Kraft getreten. Grund dafür waren die Schwächen der bisherigen Bankenregulierung, die sich durch die Finanzkrise ab dem Jahr 2007 gezeigt hatten.
Basel IV
Basel IV ist auch als Basel-III-Reformpaket bekannt, da es sich sozusagen um eine Überarbeitung bzw. Finalisierung von Basel III handelt. In der Zukunft soll der Bankensektor weiter gestützt und das Risiko von Finanzkrisen minimiert werden, indem weitere Erhöhungen der Eigenkapitalquote geplant sind und die Darstellung und Offenlegung von Finanzstatistiken noch transparenter gestaltet werden soll. Außerdem soll das Vertrauen in das Bankensystem gestärkt werden. Im Zentrum des Abkommens stehen neue Standards, nach denen Banken ihre Kapitalanforderungen neu berechnen müssen. So sollen die Zahlen verschiedener Institute weltweit vergleichbar gemacht werden. Am 01.01.2022 ist das Paket in Kraft getreten. Bis 2027 soll ein Übergangszeitraum für den Floor gelten
Debitorenmanagement
Dazu gehören die Verbuchung und laufende Überwachung der mit dem Kunden vereinbarten Zahlungsziele sowie die laufende Überwachung der Kreditfähigkeit (Bonität). Darüber hinaus auch das Mahnwesen und gegebenenfalls auch Inkassomaßnahmen zur Beitreibung der Außenstände. Da dies mit einem nicht unerheblichen Zeit- und Personalaufwand verbunden ist, gehört das Debitorenmanagement zum Serviceangebot des Factors.
Delkredere
Haftung des Factors für einen teilweisen oder vollständigen Forderungsverlust durch Zahlungsunfähigkeit des Abnehmers. Die Zahlungsunfähigkeit tritt nach einer definierten Frist ein, wenn der Abnehmer nicht gezahlt und keine Einwände gegen die Forderung erhoben hat.
Forfaitierung
Mit diesem Begriff wird eine Form der Exportfinanzierung bezeichnet, bei der ein Finanz- oder Kreditinstitut (Forfaiteur) mittel- bis langfristige Exportforderungen ankauft. Grundlage der Forfaitierung sind abstrakte Zahlungsforderungen, wie z. B. Wechsel- oder Buchforderungen.
Inhouse-Factoring
Dies bedeutet, dass das komplette Debitorenmanagement in der Obhut des Unternehmens bleibt. Der Factor übernimmt lediglich die Finanzierungs- und Delkrederefunktion.
Maturity-Factoring
Gleichbedeutend mit Fälligkeits-Factoring. Dabei besteht die Möglichkeit, die Finanzierung nicht oder nur in einer eingeschränkten Form zu nutzen. Dies kann z. B. so geschehen, dass Zahlungen des Factors erst bei Fälligkeit der Forderung geleistet werden.
Notification-Factoring
Gleichbedeutend mit offenem Factoring. Der Schuldner wird über die Forderungsabtretung informiert. Zahlungen mit schuldbefreiender Wirkung sind normalerweise nur an den Factor möglich.
Rating
Insbesondere vor einer Kreditvergabe erstellen Kreditinstitute eine besondere Kennzahl (Rating). In diese fließen zahlreiche Unternehmensparameter ein. Zielsetzung ist dabei die Ausfallwahrscheinlichkeit des Unternehmens bzw. des zu vergebenen Kredits einzuschätzen.
Standard-Factoring
Gleichbedeutend mit Full-Service-Factoring. Hierbei übernimmt der Factor alle Leistungen im Zusammenhang mit der Forderungsabwicklung.
Umsatzkongruente Finanzierung
Eine Finanzierung von Forderungen kann entweder Geld kosten (z. B. durch kurzfristige, teure Dispositionskredite) oder sie bringt einen Liquiditätsgewinn. In diesem Fall wird von einer umsatzkongruenten Finanzierung gesprochen.
Veritätsrisiko
Es stellt das Risiko für den Factor dar, dass die von seinem Factoring-Kunden angegebenen Forderungen keinen rechtlichen Bestand haben. Das Veritätsrisiko wird deshalb auch als Bestandsrisiko bezeichnet. Es kann sich dabei z. B. um Leistungen handeln, die nicht ordnungsgemäß erbracht, gar nicht erbracht oder vom Factoring-Kunden völlig überzogen in Rechnung gestellt wurden.
Zessionskredit
Ein kurzfristiger Kredit, der durch globale Abtretung offener Forderungen an ein Kreditinstitut abgesichert wird. Üblicherweise beleihen Kreditinstitute jedoch nur inländische Forderungen, und dies auch nur pauschal in einer Höhe von etwa 40 bis maximal 60 Prozent des abgetretenen Wertes.