Fuhrparkcontrolling – Transportleistungen zu minimalen K ... / 5.3 Zuordnung zur Fahrt

Für die Kalkulation von Speditionsleistungen dürfte die Zuordnung der Kosten zu bestimmten Fahrten und Strecken die größte Bedeutung haben. An dieser Stelle werden die Kosten für feste Verbindungen, die dem Kunden angeboten werden, ermittelt. Auch individuelle Strecken müssen auf Nachfrage angeboten werden. Dazu ist es notwendig, die Kosten zu kennen, die auf diesen Fahrten anfallen. Die Leistungen können einfach ermittelt werden, da in der Regel die Fahrt als Grundlage für die Fakturierung dient. Werden bestimmte, immer wieder bediente Strecken betrachtet, ergibt sich die Gesamtleistung der Fahrten aus der Summe aller Umsätze auf dieser Strecke.

Innerbetriebliche Fahrten

Auch im innerbetrieblichen Transport werden Strecken und Fahrten mit Kosten und Leistungen bewertet. Die Fahrt zwischen zwei Lagerorten kann ebenso betrachtet werden wie die Strecke zwischen mehreren Produktionsorten. Die notwendige Verteilung der Kosten des innerbetrieblichen Transports auf die Produkte des Unternehmens erfolgt durch die Verteilung der Kosten pro Fahrt auf die transportierten Produkte.

Praxis-Tipp

Direkte Kostenzuordnung statt Gemeinkostenverteilung anstreben

In der Praxis wird zum überwiegenden Teil keine Verteilung der Kosten des innerbetrieblichen Transports direkt auf die Kostenträger vorgenommen. Sie sollten die Verbuchung unter Gemeinkosten jedoch beenden. Es stellt keinen großen Aufwand für Ihr Controlling dar, wenn die Transportkosten über z. B. die Kosten je Fahrt auf die einzelnen Kostenträger des Unternehmens verteilt werden. Sie erhalten dadurch eine wesentlich bessere Aussagekraft.

Nur wenige Kosten können einer Tour oder einer Relation direkt zugeordnet werden. Das sind z. B. Gebühren für die Fahrt auf ausländischen Autobahnen oder Spesen für die Fahrer. Vor allem im Bereich der festen Touren können die Kosten für Disponenten hinzukommen, wenn diese den Relationen zugeordnet werden können. Die großen Kostenblöcke wie Fahrzeuge und Fahrer müssen wieder über Aufschreibungen ermittelt werden. Dabei ist eine Erfassung mit dem Oberbegriff der Relation nicht sinnvoll. Vielmehr wird beim Fahrer und Fahrzeug festgehalten, welche Strecken und Touren gefahren wurden. Daraus ergibt sich die Zuordnung aller Fahrzeuge und aller Fahrer für eine bestimmte Strecke.

Abb. 14: Erfassungsbogen Touren

An dieser Stelle zeigt sich, wie der Erfassungsaufwand der Mitarbeiter durch digitale Hilfe vereinfacht werden kann. Auf dem Mobiltelefon wird eine App installiert , mit der die notwendigen Daten erfasst werden können. Das Fahrzeug steht fest, Datum und Uhrzeit können der internen Uhr entnommen werden, der Kilometerstand wird der Fahrzeugelektronik entnommen. Der Fahrer gibt nur noch seine Nummer an und die der Tour bzw. Relation. Neben dem Aufwand für das Ausfüllen der Formulare können auch die Kosten für das Erfassen der Daten gespart werden.