Inflationsausgleichsprämie / 6 Auszahlung

6.1 Auszahlung in Teilbeträgen oder Ratenzahlung

Hinsichtlich der Zahlungsart durfte der Arbeitgeber eine beliebige Verteilung des begünstigten Betrags (max. insgesamt 3.000 EUR im Zeitraum vom 26.10.2022 bis 31.12.2024) wählen. Folglich konnte die Sonderzahlung bis zum Höchstbetrag auch in Teilbeträgen steuerfrei an den Arbeitnehmer geleistet werden. Die Teilleistungen mussten auch nicht auf einer einheitlichen Entscheidung über die Gewährung der Sonderleistung beruhen, sondern konnten jeweils eigenständig beschlossen oder vereinbart werden.

Praxis-Beispiel

Steuerfreie Sonderzahlung in beliebigen Raten

Arbeitnehmer A erhielt von seinem Arbeitgeber B aufgrund einer einzelvertraglichen Vereinbarung aus Januar 2024 eine Sonderzahlung von 3.600 EUR zur Abmilderung der gestiegenen Verbraucherpreise. Diese Zahlung wurde in 6 gleichen Raten von je 600 EUR ab Februar 2024 bis Juli 2024 gezahlt.

Ergebnis: Da es sich um eine zweckgebundene Beihilfe von B an A zur Abmilderung der zusätzlichen Belastung infolge der gestiegenen Verbraucherpreise handelte, waren die zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn geleisteten Raten von je 600 EUR für die Monate Februar 2024 bis Juni 2024 lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei. Die Zahlung für den Monat Juli 2024 i. H. v. 600 EUR war hingegen lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig, da diese den Höchstbetrag von 3.000 EUR überstiegen.

6.2 Auszahlung in Kombination mit einer dauerhaften Lohnerhöhung

Die Steuerfreiheit der Inflationsausgleichsprämie war bei Zahlung in Teilbeträgen getrennt zu prüfen. Wurde die Inflationsausgleichsprämie über einen bestimmten Zeitraum in Teilbeträgen ausbezahlt und erfolgte anschließend eine dauerhafte Lohnerhöhung, so konnte nach Ansicht der Finanzverwaltung diese dauerhafte Lohnerhöhung nicht als Inflationsausgleichsprämie steuer- und beitragsfrei gewährt werden, auch wenn der steuerfreie Höchstbetrag der Inflationsausgleichsprämie i. H. v. 3.000 EUR insgesamt noch nicht ausgeschöpft war. Für die Steuer- und Beitragsfreiheit einer zweckgebundenen Sonderzahlung, die ggf. auch in mehreren Teilbeträgen geleistet wurde, war es jedoch unschädlich, wenn sie im Zusammenhang mit einer dauerhaften Lohnerhöhung zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gezahlt wurde.

Praxis-Beispiel

Dauerhafte Lohnerhöhungen waren nicht begünstigt^[1]

Der Arbeitgeber A gewährte seinem Arbeitnehmer B eine Geldleistung zur Abmilderung der gestiegenen Verbraucherpreise i. H. v. insgesamt 2.000 EUR. Diese Sonderzahlung wurde im Juni 2024 i. H. v. 1.000 EUR und in den Monaten Juli 2024 bis November 2024 i. H. v. jeweils 200 EUR ausgezahlt. Ab Dezember 2024 wurde der Lohn ebenfalls aufgrund der Inflation dauerhaft um 300 EUR monatlich erhöht.

Ergebnis: Die in Teilbeträgen erbrachte Sonderzahlung und die dauerhafte Lohnerhöhung waren getrennt voneinander zu beurteilen. Die in mehreren Teilbeträgen erbrachte Sonderzahlung war als Inflationsausgleichsprämie i. H. v. insgesamt 2.000 EUR steuer- und sozialversicherungsfrei. Die im Anschluss hieran einsetzende dauerhafte Lohnerhöhung i. H. v. 300 EUR monatlich war nach Ansicht der Finanzverwaltung steuer- und sozialversicherungspflichtig. Zumal sich die Frage einer möglichen steuer- und beitragsfreien Inflationsausgleichsprämie aufgrund der Befristung bis zum 31.12.2024 auch nur noch für den Monat Dezember 2024 gestellt hat. Der noch nicht ausgeschöpfte Höchstbetrag der Inflationsausgleichsprämie i. H. v. 1.000 EUR (3000 EUR abzüglich 2.000 EUR) konnte hierfür nicht ausgenutzt werden.

[1] BMF. FAQ "Inflationsausgleichsprämie nach § 3 Nummer 11c EStG".

6.3 Auszahlung in Kombination mit einem steuerfreien Corona-Pflegebonus

Sofern die jeweiligen gesetzlichen Voraussetzungen vorlagen, konnten die Inflationsausgleichsprämie und der Corona-Pflegebonus im November und Dezember 2022 nebeneinander ausgezahlt werden.

Die Steuerbefreiung für den Corona-Pflegebonus^[1] galt für Zahlungen des Arbeitgebers bis zum 31.12.2022. So sollten Arbeitnehmer in bestimmten Einrichtungen, z. B. Pflegekräfte, für ihre herausragenden Leistungen während der Corona-Krise durch einen steuerfreien Corona-Pflegebonus bis zu einem Betrag von 4.500 EUR gewürdigt und finanziell honoriert werden.

[1] § 3 Nr. 11b EStG.