Jörg Schönhärl, Stefan Brock
Systematisches Innovationsmanagement ist möglich
Horváth & Partners versteht erfolgreiches Innovationsmanagement als ein Ineinandergreifen unterschiedlicher Bausteine und Stellschrauben, die, sofern sie aufeinander abgestimmt sind, in einer erfolgreichen Innovationstätigkeit des Unternehmens münden. In der Tat bestätigen zahlreiche Studien: Unternehmen fällt die Innovationskraft nicht einfach zu – vielmehr zeichnen sich innovationsstarke Unternehmen durch eben dieses systematische Innovationsmanagement aus. Auf Basis langjähriger Projekterfahrung, Studien und Erkenntnissen entwickelte Horváth & Partners über mehrere Iterationen das "Steuerrad der Innovation" – ein Framework zur systematischen Stärkung des Innovationsmanagements.
2.1 Steuerrad der Innovation
Ganzheitliche Betrachtung wichtig
Die Stärke des Steuerrads liegt in seiner Ganzheitlichkeit. Darüber hinaus zeigt die Anordnung der Elemente im Steuerrad, dass die Abstimmung der Elemente auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlicher Intensität erfolgt (vgl. Abb. 1). Nur durch die ganzheitliche Betrachtung aller Elemente und deren vielfältige Abhängigkeiten kann die Innovationskraft des Unternehmens nachhaltig gestärkt werden.
Abb. 1: Das Steuerrad der Innovation
Charakteristisch für den Ansatz ist
- die Unterscheidung zwischen Innovationskultur als Motor von Innovationen,
- den strukturellen Verbindungselementen (Strategie, Portfolio, Strukturen, Erfolg und End2End Prozesse) und
- den Entwicklungsschritten von konkreten Innovationsaktivitäten (Research und Ideenfindung, Lösungsentwicklung und Inkubation, Markteinführung und Realisierung).
Die Verbindungselemente sorgen für eine abgestimmte Übertragung der Energie der Innovationskultur auf den Wertschöpfungsprozess der Innovation und sind daher die wichtigsten Stellschrauben, um den Innovationserfolg nachhaltig zu steigern. Das Steuerrad dient als Grundlage zur Bewertung der Innovationskraft und zur schrittweisen Konzipierung und Umsetzung des eigenen Innovationsmanagements.
2.2 Innovationskultur als Motor des Steuerrads
Innovationskultur prägt Effektivität des Innovationssystems maßgeblich
Nur, wenn Denkhaltungen und Verhaltensmuster aller Organisationsmitglieder wirklich Innovationen fördern, besteht die Chance zukünftig großvolumige und erfolgreiche Innovationen zu realisieren. Dabei herrscht jedoch oftmals eine Diskrepanz zwischen der eigenen Wahrnehmung und der Außenwirkung. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Unternehmen ihre Innovationskultur und damit auch ihre Innovationsfähigkeit überschätzen.
Ein Kernaspekt der Innovationskultur ist das Führungsverhalten der Managementebene. Die Innovationskraft und das Verhalten der Führungskräfte in Bezug auf neue Ideen werden von Mitarbeitern kontinuierlich registriert. Deshalb ist eine regelmäßige und transparente Kommunikation in Bezug auf Innovationen notwendig. Darüber hinaus lässt sich die Innovationskultur durch das Verankern von Innovationen in Zielvereinbarungen und Anreizsystemen breit im Unternehmen platzieren. Doch auch nicht-monetäre Anreize und die Berücksichtigung von Leistungen im Innovationsumfeld bei Beförderungen sollten berücksichtigt werden.
Kernelemente der Innovationskultur:
- Führungsverhalten
- Kommunikation
- Anreizsysteme (monetär/nicht-monetär)
2.3 Verbindungselemente des Steuerrads
2.3.1 Innovationsstrategie
Innovationsstrategie als übergreifende strategische Ausrichtung
Ziel von Innovationen ist es mit neuen Produkten, Services, Prozessen oder Geschäftsmodellen kommerziell erfolgreich zu sein. Der Weg dorthin kann und wird für jedes Unternehmen unterschiedlich sein. Daher gilt es für das eigene Unternehmen zu definieren, welche Innovationen angestrebt sind und welche nicht. Abgeleitet aus der Unternehmensstrategie gilt es festzulegen, in welchen Bereichen systematisch nach Innovationen gesucht werden soll. Sind neue Produkte nötig, sollen Verfahren optimiert oder neue Märkte erschlossen werden, welche Kunden könnte das Unternehmen gewinnen?
Innovationsfelder helfen Innovationsvorhaben strukturiert und fokussiert umzusetzen
Dabei ist die Definition von Innovationsfeldern essentiell. Diese Felder bilden die Schwerpunktthemen der zukünftigen Innovationsaktivitäten mit dem klaren Ziel neue Produkte oder Services in einem definierten Themenumfeld hervorzubringen. Weiterhin definiert die Innovationsstrategie welchen Beitrag "Innovation" erbringen muss. Wichtig in diesem Zusammenhang ist das richtige Timing. Die Innovationsstrategie legt fest, welche Projekte in welchem Zeitraum realisiert werden sollen. Basis für die Planung der Innovation sind unter anderem die eigenen Kompetenzen – reichen die verfügbaren Ressourcen für die geplanten Aktivitäten aus? Sind die Leitplanken definiert, gilt es die verschiedenen Vorhaben mit geeigneten Kriterien zu priorisieren. Ziel ist es, ein ausgewogenes Innovationsportfolio zu realisieren, das Innovationen in den unterschiedlichen Reifegraden abbildet. Dies bietet Transparenz und die Möglichkeit der strategischen Steuerung.
- Kernelemente der Innovationsstrategie:
- Strategische Leitplanken aus Unternehmensstrategie
- Inno...