Jörg Schönhärl, Stefan Brock
Innovationsstrukturen kanalisieren Innovationen
Innovationsstrukturen bilden das Gefäß zur Umsetzung und Kanalisierung von Innovationen. Sie sind der "Enabler", um Innovationsideen zu entwickeln, diese weiter zu treiben und anschließend als Produkt, Service oder ganzheitliches Geschäftsmodell auf die Straße zu bringen. Während der im folgenden Kapitel beschriebene Innovationsprozess die Ablauforganisation darstellt, bilden Innovationsstrukturen die Aufbauorganisation. Diese sollte die richtige Balance zwischen internen und externen Strukturen zur Innovationsunterstützung aufweisen und diese messbar machen. Anteil Gesamtbelegschaft an Innovationsgeschehen
Für die internen Strukturen sollte zunächst gemessen werden, welcher Anteil der Gesamtbelegschaft aktiv in das Innovationsgeschehen eingebunden ist und welches Budget dafür aufgewendet wird. Diese Größe dient als Anhaltspunkt für die breite Verankerung von Innovation im Unternehmen.
Weiterhin kann über einen qualitativen Index ermittelt werden, ob und in welcher Ausprägung die notwendigen Strukturelemente vorhanden sind:
- Dediziertes Innovationsmanagement: Es existiert die zentrale Funktion des Innovationsmanagements und diese ist mit Mitarbeitern besetzt, die explizite Innovationsziele in der Zielvereinbarung verankert haben.
- Innovationsfeldverantwortliche: Für jedes Innovationsfeld sind Mitarbeitende definiert, die für den Erfolg und die inhaltliche Ausgestaltung des Feldes verantwortlich sind.
- Innovation Scouts: In der Organisation haben ausgewählte Mitarbeiter die zusätzliche Funktion eines Innovation Scouts, um Trends, Produkt- und Serviceneuheiten sowie Technologien in das Innovationssystem einzubringen. Hier sollte insbesondere die Anzahl der Scouts, die Anzahl der eingehenden Ideen/Berichte, die Umsetzungsquote der Eingänge, der Aktivitätsindex sowie die Abdeckung der wichtigsten Regionen erfasst und analysiert werden.
Neben den internen Strukturen spielen aufgrund der fortschreitenden Globalisierung, der kürzeren Produktlebenszyklen und der immer komplexer werdenden Produkte und Technologien externe Innovationsstrukturen eine zunehmend große Rolle. Deshalb sollte an dieser Stelle auch gemessen und analysiert werden welche und wie viele Kooperationen zu Universitäten, Forschungseinrichtungen, Lieferanten und Kunden bestehen, damit diese angemessen in die Produktentwicklung eingebunden werden können. Hier sollte ebenfalls gemessen werden, wie viele Ideen über die einzelnen Parteien der Innovationsstruktur eingehen.
Innovationsplattform als Innovationskanal
Auch der Aufbau einer Innovationsplattform als Innovationskanal für externe Ideen und Geschäftsmodelle ist bei vielen Unternehmen etabliert – hier sollte sichergestellt sein, dass ein gut strukturierter Prozess zur Einbindung in die Produktentwicklung besteht und Kennzahlen wie Anzahl eingegangener Ideen, Umsetzungsquote, aufgewendetes Budget sowie Umsatz durch realisierte Projekte erhoben werden.