Abb. 3: Liquiditätsgegliederte Bilanz
Erläuterungen der Spalten
Spalte 1 – 3: |
Darstellung der Bilanzpositionen AV und UV, sowie EK und FK |
Spalte 4: |
Zahlen in TEUR laufende Periode: Gesamt |
Spalte 5: |
Zahlen in TEUR laufende Periode: 1. Ausgliederung: betriebsnotwendig bzw. nicht betriebsnotwendig |
Spalte 6: |
Zahlen in TEUR laufende Periode: 2. Ausgliederung nach Fristigkeit |
Spalte 7: |
in % der Bilanzsumme laufende Periode |
Spalte 8: |
prozentualer Unterschied des Prozentanteils laufende Periode zu Vorperiode |
Spalte 9: |
Liquiditätsauswirkung Plus (+)/Minus (-)/ Null (0) |
Spalte 10: |
in % der Bilanzsumme Vorperiode |
Spalte 11: |
Zahlen in TEUR Vorperiode |
Spalte 12: |
Zahlen in TEUR laufende Periode: 1. Ausgliederung: betriebsnotwendig bzw. nicht betriebsnotwendig |
Spalte 13: |
Zahlen in TEUR laufende Periode: 2. Ausgliederung nach Fristigkeit |
Für die nach Liquiditätsgesichtspunkten zusammengefassten und aufbereiteten Bilanzpositionen werden die Werte der laufenden Periode und Vorperiode dargestellt.
Anschließend werden die prozentualen Anteile der Bilanzpositionen ermittelt.
In Spalte 8 stehen die prozentualen Unterschiede der ermittelten Prozentanteile an der Bilanzsumme (z. B. 78,0 % zu 79,2 % = -1,5 %). Die prozentuale Veränderung der Prozentanteile an der Bilanzsumme wird in der liquiditätsgegliederten Bilanz deshalb vorgenommen, weil sich die Bilanzsummen zweier Jahre i. d. R. betragsmäßig unterscheiden und damit die prozentualen Anteile der Bilanzpositionen. Für die Beurteilung der liquiditätsgegliederten Bilanz ist hier nicht der tatsächliche Betrag, sondern der prozentuale Anteil der Bilanzpositionen an der Bilanzsumme wichtig.
Spalte 9 hält die Liquiditätsauswirkungen fest. Plus (+) bedeutet Liquiditätsverbesserung, Minus (-) Liquiditätsverschlechterung, Null (0) keine Liquiditätsauswirkung.
Im Beispiel hat sich die Bilanz des Unternehmens hinsichtlich der Liquiditätsgesichtspunkte insgesamt positiv entwickelt: Das Anlagevermögen ist zwar nominell geringfügig gestiegen, der prozentuale Anteil an der Bilanzsumme hat sich jedoch vermindert.
Besonders positiv ist zu bewerten, dass das betriebsnotwendige Anlagevermögen reduziert wurde. Die kurzfristig liquidierbaren Anteile des nicht betriebsnotwendigen Anlagevermögens haben zugenommen und die mittel- und langfristig liquidierbaren, nicht betriebsnotwendigen Bestandteile des Anlagevermögens haben abgenommen.
Die Liquiditätsauswirkung im Anlagevermögen hat sich in allen Bereichen positiv entwickelt. Auch die Entwicklung des Umlaufvermögens unter Liquiditätsaspekten ist insgesamt positiv, da sich dessen Anteil an der Bilanzsumme erhöht hat. I. d. R. ist das Umlaufvermögen schneller liquidierbar. Der Anstieg der liquiden Mittel ist unter Liquiditätsgesichtspunkten positiv zu bewerten. Die Bilanzpositionen Vorräte und Forderungen haben sich zwar betragsmäßig, aber nicht prozentual verändert, sodass hier keine Liquiditätsänderung eingetreten ist. Das Sonstige Umlaufvermögen hat sich prozentual vermindert, was eine negative Liquiditätsveränderung bedeutet. Allerdings ist bei den Bilanzpositionen Vorräte, Forderungen und Sonstiges Umlaufvermögen eine weitergehende Analyse notwendig. I. d. R. ist der Anstieg der Vorräte unter Liquiditätsaspekten negativ zu bewerten, da liquide Mittel gebunden werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn den Vorräten kein entsprechender Produktionsverbrauch gegenübersteht bzw. die Vorräte am Markt nicht, nur schwer und/oder mit Verlust zu veräußern wären. Ebenso ist der Anstieg der Forderungen unter Liquiditätsaspekten negativ zu bewerten, da diese – insbesondere bei langen Zahlungsfristen – erst später liquiditätswirksam werden und darüber hinaus ein Ausfallrisiko besteht. Anders wäre dies zu bewerten, wenn die Forderungen abgesichert und damit das Ausfallrisiko ausgeschlossen ist oder die Forderungen an eine Factoringgesellschaft verkauft wurden. Bei der Bilanzposition Sonstiges Umlaufvermögen kommt es darauf an, ob sich kurz- oder langfristige Bestandteile verändert haben.