Reinhard Bleiber, Prof. Dr. Klaus Hagen
Für eine Systematisierung der Kostenmanagementinstrumentarien kann unterschieden werden, wo diese Verfahren schwerpunktmäßig ansetzen. Verfahren, die den Schwerpunkt auf die Unternehmensbereiche legen, sind:
Verfahren, die schwerpunktmäßig beim Produkt ansetzen, sind:
- Wertanalyse
- Konstruktions- und entwicklungsbegleitende Kostenbeeinflussung
- Zielkostenmanagement (Target Costing)
- prozessorientiertes Kostenmanagement
Zu den Verfahren, die bereits in die Unternehmensstrategie einbezogen werden, zählen:
- Benchmarking
- Wertkettenanalyse
- Konzept der Kostentreiber
- Konzept der strategischen Positionierung
Die Kostenüberlegungen spielen auch bei weitergehenden Entscheidungen über die grundsätzliche Strategie eine Rolle. Sie stehen nicht immer im Vordergrund, müssen aber berücksichtigt werden. Beispiele dafür sind
- Internationalisierung
- Digitalisierung
Bei der Auflistung der Verfahren lassen sich Bestellstopps, Kostenplanung mit Kostensenkungszielvorgaben, Gemeinkostenwertanalyse, Zero-Base-Budgeting und Wertanalyse den eher traditionellen Verfahren zuordnen.
Qualitätskostenmanagement, prozessorientiertes Kostenmanagement, konstruktions- und entwicklungsbegleitende Kostenbeeinflussung, Zielkostenmanagement (Target Costing) und die strategisch orientierten Instrumentarien wie Benchmarking, Wertkettenanalyse, Konzept der Kostentreiber und Konzept der strategischen Positionierung sind eher den neueren Methoden des Kostenmanagements zuzuordnen. Die Begleitung strategischer Maßnahmen wie die der Internationalisierung oder der Digitalisierung gehört ebenfalls zum Kostenmanagement.
Eine für den Einsatz wichtige Unterscheidung der Verfahren zielt auf die Fristigkeit der Wirkung ab. Ein Unternehmen in einer operativen Krise wird einfache Verfahren mit schneller Wirkung zur Kostenreduktion brauchen. Es liegt auf der Hand, dass strategisch ausgerichtete Verfahren des Kostenmanagements nur langfristig wirksam werden, dafür aber die nachhaltigsten und umfangreichsten Kosteneinsparungen oder Kostenveränderungen herbeiführen. Die meisten der traditionellen wie auch der modernen Verfahren des Kostenmanagements haben eine eher mittelfristige oder eine langfristige Wirkung.
Damit übliche Schwankungen der Nachfrage im Zeitablauf, z. B. saisonale Schwankungen, nicht zu sehr die Kosten in einzelnen Zeiträumen beeinflussen, müssen eigene Kostenstrukturen geschaffen werden. Diese müssen sich an die Nachfrageschwankungen flexibel anpassen. Eine besondere Aufgabe des Kostenmanagements.