Gestalter und Moderator im Strategiefindungsprozess
Controllern wird zunehmend die Rolle des Moderators und Gestalters übertragen, wenn es darum geht, die Strategie für das Unternehmen herauszuarbeiten. Dazu benötigt der Controller geeignete Methoden und Techniken. Sie sollen ihn dabei unterstützen, zielorientiert, vollständig und zeitschonend zu Ergebnissen zu kommen. Da der Prozess in regelmäßigen Abständen stattfindet, ist es hilfreich, mit unterschiedlichen Methoden zu arbeiten, um Gewohnheiten und Langeweile bei den Akteuren zu vermeiden.
Strategiefindung ist ein schöpferischer Prozess
Um eine Vision oder eine Strategie zu erarbeiten, ist es notwendig, einen schöpferischen Prozess ingang zu setzen. Das kann sowohl eine einzelne Person oder aber ein Team tun. Je komplexer und dynamischer das Aufgabenfeld, umso sinnvoller ist die Arbeit im Team. Der Mehrwert des Teams gegenüber dem Einzelnen im Ergebnis ergibt sich aber nur, wenn es heterogen besetzt ist. Nur so entsteht eine wunderbare Vielfalt von Meinungen, die wir im Rahmen der Strategiefindung prüfen und optimieren können.
Blick in die Zukunft
Die generelle Problematik bei der Strategiefindung ist der notwendige Blick in die Zukunft, die allerdings grundsätzlich verschlossen ist. Es gibt keine klaren Fakten und man ist auf Einschätzungen und Annahmen angewiesen. Je weiter man den Blick in die Zukunft richtet, umso unsicherer wird die Prognose. Erfahrungen der einzelnen Beteiligten am Strategiefindungsprozess können für die Sicherheit sehr bedeutsam sein. Hier zeigt sich schon recht deutlich, dass die kreativen Techniken eine wesentliche Unterstützung sein können.
Kreativitätstechniken sollten im Team durchgeführt werden
Eine wichtige Rolle bei dieser Aufgabe spielt die Akzeptanz. Durch erhebliche Unsicherheit beim Blick in die Zukunft fällt es vielen Menschen sehr schwer, Meinungen und Ansichten anderer zu akzeptieren. Je weniger es gelingt, mit Fakten argumentieren zu können, umso weniger überzeugend sind die Aussagen. Daher ist es wichtig, möglichst viele Personen aus dem Management am Strategiefindungsprozess zu beteiligen. Wenn es gelingt, den Grundsatz "Betroffene zu Beteiligten machen" umzusetzen, erhält jeder die Chance, eigene Sichtweisen einzubringen und den gesamten Verlauf von der ersten Idee bis zur fertigen Strategie zu erleben. Darin steckt ein wichtiger Lernprozess für jeden Einzelnen. Am Ende sollte sich niemand unverstanden oder ignoriert fühlen.
Wenn dies gelingt, wird das gesamte Management hinter dieser strategischen Ausrichtung stehen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Überzeugung und Begeisterung über die strategische Ausrichtung informieren.
Abb. 1: Übung zur Selbstanalyse
Eine Strategie, die nicht auf breiter Ebene akzeptiert wird, kann nicht erfolgreich umgesetzt werden!
Intensiver Kommunikationsprozess ist erforderlich
Es ergibt sich von selbst, dass dieses Ziel nicht automatisch erreicht werden kann. Dieser wichtige Kommunikationsprozess braucht eine treibende Kraft, die mit geeigneten Methoden für einen positiven und reibungsarmen Ablauf sorgt. Die Aufgabe wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen und keinesfalls mit einem Termin abzuschließen sein. Die Effektivität der eingesetzten Methode wird dabei zum einen an Ergebnissen, zum anderen am Zeitaufwand für jeden Einzelnen zu messen sein.
Diese Rolle kann hervorragend vom Controlling übernommen werden.