Knappe Güter können auch indirekt Einfluss auf den Wert der Vorräte haben. Können Waren nicht mehr hergestellt werden, weil Rohstoffe oder Bauteile krisenbedingt fehlen, verlieren die Vorräte anderer Güter, die ebenfalls für die Waren benötigt werden, an Wert für das Unternehmen. Der Verlust entsteht, wenn die jetzt überflüssigen Güter verkauft werden müssen und nur ein niedrigerer Preis, als der ursprünglich bezahlte, erzielt werden kann.

Das gilt auch für selbst gefertigte Bauteile, die jetzt nicht mehr verarbeitet werden können. Selbst wenn die betroffenen Vorräte in anderen Waren eingesetzt werden können, entstehen Lagerkosten, da sie jetzt langsamer verbraucht werden als vor der Krise. Um die betroffenen Rohstoffe und Bauteile zu identifizieren, ist Aufwand notwendig. Auch die Bewertung des möglichen Verlustes ist schwer zu quantifizieren. Die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie Einkauf, Verkauf und Entwicklungsabteilung, die alternative Einsatzmöglichkeiten prüft, ist notwendig.

Im Gegensatz zur Wertsteigerung muss eine Wertminderung der Vorräte in der Bilanz ausgewiesen werden. Die Wertberichtigung muss ermittelt, gebucht und dokumentiert werden. Die Bildung einer Drohverlustrückstellung kann notwendig werden. Das hat Einfluss sowohl auf den Gewinn des Unternehmens als auch auf die Liquidität.

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