Martin Denkinger, Lukas Oetiker
Das Design des Liquiditätsplanungsprozess ist in wesentlichen Teilen von der gewählten Forecast-Methode anhängig. Im Rahmen des Projekts "Rolling Liquidity Planning" hat sich die Alpiq für den zweiten Ansatz, die monatlich rollierende Liquiditätsplanung entschieden.
Gründe für die Entscheidung
Zwei Gründe waren im Rahmen dieser Entscheidung maßgeblich: Zum einen sieht die Alpiq die Liquiditätsplanung insbesondere als Instrument zur Aufdeckung von kurz- und mittelfristigen Finanzierungs- und Anlagebedarfen sowie zur Liquiditätsrisikosteuerung und weniger als Instrument des Cash-Managements zur tagesgenauen Disposition. Zum anderen ergab eine Analyse der Zahlungsströme, dass große Teile der Cashflows als eher sicher und stetig zu bewerten sind, so dass zu Gunsten einer effizient Durchführung auf eine höhere Aktualität verzichtet werden kann.
Ausgehend von dieser Entscheidung wurde ein Planungsprozess definiert, der sowohl die Durchführung und Auswertung der Liquiditätsplanung in den zentralen und dezentralen Einheiten regelt. Gleichzeitig legt der definierte Planungsprozess aber auch fest, zu welchem Zeitpunkt die System- und Fachverantwortlichen vorbereitende und unterstützenden Maßnahmen treffen müssen, um einen effizienten Planungsprozess sicherzustellen.
Es sind folgende Prozessschritte vorgesehen, die sich am Monatsanfang (AT 0) als zeitliche Referenz ausrichten:
- Vortrag der Planwerte (bis AT -5): Vorbelegung der beginnenden Planungsrunde mit den Planwerten der letzten Planungsrunde durch die Systemverantwortlichen.
- Import Bank-/Cash-Pool-Salden und Fälligkeiten (bis AT +2): Zentraler Import der aktuellen Bank- und Cash-Pool-Salden sowie der kurzfristigen Liquiditätsentwicklung auf Basis der Fälligkeitsinformationen aus dem Accounting-System durch die Systemverantwortlichen.
- Import zukünftiger Treasury-Cash-Flows (bis AT +2): Zentraler Import der zukünftigen Treasury-Cash-Flows aus dem Treasury Management System durch die Systemverantwortlichen.
- Liquiditätsplanung (bis AT +5): Erstellung und Überarbeitung der im System vorhandenen Liquiditätsplanung durch die in den dezentralen Einheiten benannten Verantwortlichen für die Liquiditätsplanung.
- Finalisierung der dezentralen Liquiditätsplanung (bis AT +6): Zentrale Finalisierung der aktuellen Planungsrunde auf Einzelgesellschafts- und Konzernebene durch das Konzerntreasury.
Integriertes Monitoring überwacht den Prozess
Der Gesamtprozess wird über ein integriertes Prozessmonitoring überwacht, sodass Verzögerungen und Probleme im Planungsprozess frühzeitig erkannt werden und proaktiv durch das Konzerntreasury gesteuert werden können.