Kurzbeschreibung
Ziel der Risikoanalyse nach dem LkSG ist es, einen Einblick in die menschenrechtlichen und umweltrechtlichen Risiken im eigenen Geschäftsbereich und bei den Zulieferern zu erlangen und diese für die weitere Bearbeitung zu priorisieren. Dieses Excel-Tool systematisiert die abstrakte und konkrete Risikoanalyse nach dem LkSG.
Einführung
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Bevor Sie mit der Risikoanalyse beginnen, sollten Sie dieses Handbuch komplett durchlesen und sich mit dem Ziel, Umfang und Durchführung der Risikoanalyse nach dem LkSG vertraut machen. Dies ist grundsätzlich in der Registerkarte "Überblick" kurz zusammengefasst. Bitte machen Sie sich auch mit dem Gesetzestext des LkSG sowie der Handreichung des BAFA zur Risikoanalyse vertraut.
Ziel der Risikoanalyse nach dem LkSG ist es, einen Einblick in die menschenrechtlichen und umweltrechtlichen Risiken im eigenen Geschäftsbereich und bei den Zulieferern zu erlangen und diese für die weitere Bearbeitung zu priorisieren. Die Risikoanalyse ist mit den Präventions- und Abhilfemaßnahmen eng verknüpft. Die Ergebnisse der Risikoanalyse sollten in die Entwicklung dieser einfließen, und die Erfahrungen aus diesen Maßnahmen sollten wiederum in der Risikoanalyse Beachtung finden.
Die Risikoanalyse ist angemessen durchzuführen. Das bedeutet, dass systematische und nachvollziehbare Prozesse zur Ermittlung, Gewichtung und Priorisierung von Risiken dargestellt werden müssen. Durch die Nutzung dieses Tools ist diese Systematik vorgegeben.
Insgesamt ist bei der Risikoanalyse nach dem LkSG nicht relevant, wie sich menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken auf den geschäftlichen Erfolg auswirken. Stattdessen sollen Unternehmen die Interessen der eigenen Beschäftigten, der Beschäftigten in der Lieferkette und anderer Betroffener in den Fokus nehmen. Es geht darum, zu ermitteln, ob und wie diese Personengruppen oder die Umwelt durch die Geschäftstätigkeit und Geschäftsbeziehungen mit Zulieferern zu Schaden kommen können.
Abb. 1: Registerkarte Überblick
Alle gelb markierten Felder sind mit unternehmens-spezifischen Informationen auszufüllen.
Das Arbeitsblatt “"1. Basic Information"” kann für die Beschreibung der eigenen Organisation verwendet werden. Alle Unternehmen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, sollten hier beschrieben werden. Für diese Unternehmen sollten folgende Angaben gemacht werden:
Abb. 2: Grundlegende Informationen – Unternehmensstruktur
In der zweiten Tabelle muss die grundsätzliche Beschaffungsstruktur angegeben werden. Wir empfehlen, diese Felder nach Festlegung der Beschaffungskategorien und Eintragung der Zulieferer auszufüllen.
Abb. 3: Grundlegende Informationen – Beschaffungsstruktur
Die Beschaffungskategorie (Procurement category) und die Definition der beschafften Produkttypen (Definition of procured product types/services per category) werden in der Registerkarte "2.2 Industry Risks" definiert (Klicken Sie hier für den Prozessschritt).
Die Länder pro Beschaffungskategorie (Countries per procurement category), die Anzahl der direkten Zulieferer pro Kategorie (Number of (in)direct suppliers per category) und das Bestellvolumen pro Kategorie (Order volume per categroy) müssen in der Registerkarte "1.1 Overview Suppliers" eingefügt werden (Klicken Sie hier für den Prozessschritt).
Zusätzlich zu den genannten Angaben sollte Folgendes erstellt werden:
- Eine Übersicht der umsatzmäßig wichtigsten Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen herstellt und/oder vertreibt bzw. anbietet.
- Eine aggregierte Visualisierung der damit verbundenen unternehmerischen Lieferkette(n) und wichtigsten Geschäftsbeziehungen (nach Beschaffungs- oder Auftragsvolumen).
Wenn Ihnen bereits unmittelbare oder mittelbare "Hochrisiko-Zulieferer" bekannt sind, zum Beispiel aufgrund von Hinweisen aus Beschwerdeverfahren, risikobasierten Kontrollen oder vorherigen Risikoanalysen, sollten Sie sich bei der Datenerfassung zunächst auf diese konzentrieren. Füllen Sie, falls zutreffend, die folgende Tabelle aus.
Abb. 4: Grundlegende Informationen – Hochrisikozulieferer
Vor der Analyse sollten Sie sich auch mit den genauen Risikokategorien nach dem LkSG vertraut machen. Dazu kann das Arbeitsblatt "3.1 Details on LkSG Risks" genutzt werden.
Abb. 5: Details zu LkSG-Risiken
Abstrakte Analyse – Vorläufige Schritte
Bevor Sie Zuliefererdaten eingeben, führen Sie die folgenden Schritte aus Teil 1:
Die Priorisierung der einzelnen Zulieferer erfolgt auf Grundlage des aggregierten Risikos. Um das aggregierte Risiko für jeden Zulieferer genau zu bestimmen, muss ihm sowohl ein Länderrisiko (Country Risks) als auch ein Branchenrisiko (Industry Risks) zugewiesen werden.
Länderrisiken (Country Risks)
- Öffnen Sie das Arbeitsblatt "2.1 Country Risks".
Wählen Sie über die Dropdown-Box relevante Risikogruppen aus dem LkSG als Risikofokuspunkte aus. (Abb. 6) (Info: Es ist nicht notwendig, eine Priorisierung vorzunehmen. Dies kann jedoch sinnvoll sein, wenn es z.B. in der Vergangenheit Vorfälle oder Hinweise auf Verstöße bezüglich bestimmter Mensch...