3.1 Wer wird gemobbt?
Grundsätzlich kann jeder das Ziel von Mobbing-Attacken werden. Männer werden eher auf der fachlichen Ebene attackiert. Angriffe gegen Frauen kommen vermehrt im sozialen Miteinander vor. Gemobbte sind übrigens nicht selten die Mitarbeiter, die sich besonders für den Betrieb einsetzen, sich besonders mit ihm identifizieren und die ihre Arbeit besonders gut machen. Mobbing findet...
- häufig auf der gleichen Hierarchieebene statt,
- oft von oben nach unten (Bossing),
- gelegentlich aber auch von unten nach oben oder
- als "Sandwich-Mobbing", also wenn ein Vorgesetzter sowohl von seinem Vorgesetzten als auch von seinen Mitarbeitern schikaniert wird.
Das Mobbingrisiko ist in den verschiedenen Berufsgruppen unterschiedlich hoch. Zu den besonders gefährdeten Berufsfeldern zählen soziale Berufe sowie die Bank- und Versicherungsbranche. Auch bei Technikern, in Gesundheitsberufen, im IT-Sektor sowie bei klassischen Büroberufen ist die Quote deutlich höher als etwa im Einzelhandel oder im Reinigungsgewerbe.
Folgende Personen sind grundsätzlich eher gefährdet:
- ältere Mitarbeiter,
- Frauen,
- ausländische Mitarbeiter,
- behinderte Mitarbeiter,
- Zugezogene aus anderen Regionen Deutschlands,
- Außenseiter,
- alle, die nicht zum festen Kern der Belegschaft gehören,
- neue Mitarbeiter,
- Mitarbeiter, die innerhalb des Betriebs beruflich aufgestiegen sind oder
- Personen mit auffälligen oder besonderen Persönlichkeitsmerkmalen.
3.2 Wer mobbt?
Grundsätzlich kann jeder Mensch zum Mobber werden. In vielen Fällen agieren Mobber nicht alleine, sondern werden von anderen unterstützt, manchmal nur durch Dulden oder die Weitergabe von Gerüchten.
Mobber sind eine Gefahr für den betrieblichen Alltag, weil sie ...
- andere Mitarbeiter bei der Arbeit stören und behindern,
- Gerüchte verbreiten,
- die Belegschaft in Gruppen spalten, die gegeneinander arbeiten,
- eine konstruktive Zusammenarbeit verhindern,
- sich Bündnispartner suchen und andere Mitarbeiter zum Schikanieren überreden,
- ihre Bündnispartner erpressen können,
- die soziale Ausgrenzung anderer Mitarbeiter schüren,
- andere Mitarbeiter teilweise oder ganz arbeitsunfähig machen,
- das Betriebsklima vergiften,
- Kosten fürs Unternehmen verursachen.
Schauen Sie genau hin!
Vorgesetzte sollten besonders auf Mitarbeiter achten, die sich durch Kollegen beruflich oder persönlich bedroht fühlen.