6.3.1 Vertiefende Arbeit an bestehenden Themen
Die weiterführende Arbeit an den Themen startet in Kleingruppen um 14.00 Uhr. Nach dem Mittagessen ist es günstig, mit Abläufen zu starten, die die Teilnehmer aktiv einbeziehen, um der Lethargie nach dem Mittagessen entgegenzuwirken. Es werden in einer neuen Runde die bereits präsentierten Themen des Vormittags vertiefend bearbeitet bzw. die Arbeit an den neuen Themen aufgenommen. Der Moderator sollte dazu eine kurze Einführung in die anzuwendenden Arbeitsweisen und Präsentationsmethoden geben.
Hinweise zunächst auf "Bestehen" prüfen
Den Einstieg in die fachliche Vertiefung kann eine Auswertung der Moderationskarten aus der schriftlichen Diskussion vom Vormittag durch die präsentierende Gruppe bieten, die weitgehend fortgeführt werden sollte. Jede ausgefüllte Karte sollte zunächst auf "Bestehen" geprüft werden, d. h., man sollte folgender Frage folgen: "Was spricht dafür, diesen Hinweis noch mit einzufügen?" Evtl. werden nach der Auswertung der Karten noch weitere Hinweise und Antworten vom Plenum benötigt. Diese Fragen sind für einen 2. Präsentationslauf als "Zündfragen" zu formulieren. Evtl. werden auch Bewertungen/Abstimmungen benötigt, wozu von der Arbeitsgruppe anonyme Punktabfragen vorzubereiten sind. Evtl. hat die schriftliche Diskussion aber auch Bestätigung und Konsens gezeigt, sodass die Präsentation für die nächste Runde schon beschlussfertig gestaltet werden kann.
6.3.2 Einstieg der Arbeit in neue Themen
Kartenabfragen zum Start der Arbeit in Gruppen erhöhen Meinungsvielfalt und Aktivitätsniveau
Parallel zu den "Fortführungsgruppen" des Morgens starten die vor dem Mittagessen neu gebildeten Gruppen ihre Arbeit an den weiteren vorgesehenen Themen. Günstig für einen schnellen, umfassenden Einstieg in das jeweilige Thema ist die "Spontanstandabfrage" in der jeweiligen Arbeitsgruppe: "Wer hat welche Ideen, Vorschläge, Kenntnisse, Erwartungen zu diesem Thema?" Die Karten werden dann vom Moderator der Kleingruppe eingesammelt und interaktiv auf 2 Pinnwänden zu inhaltlich passenden Themengruppen geordnet, was als "Clustern" bezeichnet wird. Während der Arbeit in den Kleingruppen kann sich die jeweilige Kleingruppe informell auf einen Moderator aus ihrem Kreis während der Arbeit einigen, aber auch vereinbaren, dass sich jedes Teammitglied für den Moderationsprozess verantwortlich fühlt, d. h. jeder ist auch abwechselnd in der Moderationsfunktion tätig.
"Clustern" in Gruppen führt zum roten Faden für inhaltliche Bearbeitung
Im nächsten Schritt versucht die jeweilige Arbeitsgruppe, Zusammenhänge und Strukturen zwischen den Clustern zu identifizieren, aus denen ein roter Faden für die Erarbeitung des Themas zu entwickeln ist. Anhand dieses roten Fadens ist die Präsentation incl. Lösungsvorschlag in visueller Form vorzubereiten, möglichst unter Berücksichtigung der geschriebenen Moderationskarten. Die visuelle Aufbereitung mit allen entdeckten Facetten ist besonders wichtig, da sie das Verständnis bei den Präsentationsempfängern erhöht. "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte", heißt es in der deutschen Sprache. Die englisch sprechenden Nationen benutzen dafür die Redewendung "I see!", wenn sie etwas verstanden haben. Durch (Ein-)Sehen zum Verstehen.
Um ca. 17.30 Uhr startet der 2. Durchgang der Themenpräsentationen. Generell sollten Präsentationen zum oder am Abend eher einen "weicheren" und meinungsbildungsbedürftigeren Themencharakter haben. Empfehlenswert könnte es auch sein, mit einem sehr konsensfähigen Thema vor dem Abendessen zu beginnen, damit sich ein Gefühl des Erfolgs einstellt, was sich positiv verstärkend auf die nächsten Präsentationen nach dem Abendessen auswirken könnte.