Prof. Dr. rer. pol. Hanno Kirsch
Rz. 46
Da das Unternehmen grundsätzlich Gewinnmaximierung anstrebt, ist zunächst der Stückdeckungsbeitrag für die Rasentraktoren und die Elektromäher zu ermitteln. Aufgrund des Vorliegens eines Engpasses in der Montage sind die Erzeugnisse mit einem positiven Deckungsbeitrag in der Reihenfolge sinkender relativer Stückdeckungsbeiträge anzuordnen und in das Sortiment aufzunehmen. Der relative Stückdeckungsbeitrag der Erzeugnisse errechnet sich als Quotient aus dem jeweiligen Stückdeckungsbeitrag und der hierfür benötigten Fertigungszeit in der Montage:
|
|
Rasentraktoren |
Elektromäher |
|
Absatzpreis |
2.000 EUR |
300 EUR |
– |
Materialeinzelkosten |
1.100 EUR |
125 EUR |
– |
Lohneinzelkosten |
580 EUR |
125 EUR |
= |
Stückdeckungsbeitrag |
320 EUR |
50 EUR |
|
Fertigungszeit in der Montage (Std.) |
2 Std |
0,5 Std. |
Relativer Stückdeckungsbeitrag |
160 EUR/Std. |
100 EUR/Std. |
Wegen des höheren relativen Stückdeckungsbeitrags ist die Herstellung der Rasentraktoren derjenigen der Elektromäher vorzuziehen.
Rz. 47
Sofern für den Absatz der Rasentraktoren das optimistische (Absatz-)Szenario unterstellt wird, produziert die Garten & Park GmbH 240 Rasentraktoren. Damit ist die Maschinenkapazität in der Montage von 480 Stunden vollständig ausgeschöpft (Produktionsprogramm 1: 240 Rasentraktoren). Falls sich das optimistische Szenario nach Ablauf der Periode bestätigt (hat), entspricht das Absatz- dem Produktionsprogramm (Absatzprogramm 1: 240 Rasentraktoren). Tritt dagegen das pessimistische Absatzszenario ein, so lassen sich die 240 Rasentraktoren aus Produktionsprogramm 1 nicht vollständig absetzen. Absatzprogramm 2 enthält somit nur 200 Rasentraktoren.
Rz. 48
Bei Annahme des pessimistischen Absatzszenarios für die Rasentraktoren entscheidet sich die Garten&Park GmbH zunächst für die Herstellung von 200 Rasentraktoren. Hierdurch wird in der Montage eine Kapazität von 400 Stunden gebunden. Die verbleibende Kapazität von 80 Fertigungsstunden wird dann für die Produktion von 160 Elektromähern genutzt. Somit besteht das Produktionsprogramm 2 aus 200 Rasentraktoren und 160 Elektromähern. Wegen der Ableitung des Produktionsprogramms unter der Prämisse des sicheren Mindestabsatzes von 200 Rasentraktoren und fehlender Absatzbeschränkungen hinsichtlich der Elektromäher stimmt das Absatzprogramm 3 mit dem Produktionsprogramm 2 überein.