Was-wäre-wenn-Szenario
Bei der Durchführung Ihrer Produktplanung müssen Sie häufig auf einer unsicheren Datenbasis aufsetzen. Auch wenn Sie versuchen, noch so realistisch zu planen, ist es so gut wie sicher, dass Sie das spätere tatsächliche Ergebnis nicht exakt treffen werden. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll und notwendig zu wissen, ab wann das Produktergebnis negativ sein wird bzw. welchen Effekt ungeplante Umsatzsteigerungen oder verminderter Ressourceneinsatz hat. Im Tool können Sie daher mit einfachen Mitteln Ihr Planungsergebnis nahezu beliebig ändern. In der Mappe "Sensitivität" können Sie drei unterschiedliche Szenarien abbilden. Neben dem Planungsergebnis, dem Real-Case, der unverändert bleiben sollte, haben Sie die Möglichkeit ein "Worst-" und ein "Best-Case-Ergebnis" zu erstellen. Dafür müssen Sie nicht alle Daten manuell anpassen. Es genügt, mit Hilfe von Parametern ganze Blöcke, etwa Umsatz, Kosten, Investitionen oder Steuern, zu verändern. Hierzu können Sie im unteren Teil der Mappe in den Zellen H68-H72 und J68-J72 (blaue Schrift) die 100% Einstellungen verändern. Beispielsweise können Sie im Worst-Case-Fall den Umsatzparameter von 100% auf 90 oder 80% setzen. Ausgehend von den 100% des Real-Case errechnet Excel jetzt diesen Wert. Genauso können Sie mit der Veränderung der anderen Parameter verfahren.
Sie sollten jedoch bedenken, dass Sie, wenn Sie ein Szenario erstellen, nicht zu viele Parameter gleichzeitig ändern. Denn dann ist nicht oder nur schwer erkennbar, welchen Einfluss welche Änderung auf das Ergebnis hat. Günstiger ist es in der Regel, wenn Sie die Parameter hintereinander verändern und den vorher geänderten wieder auf 100% setzen. Dann erkennen Sie leichter, welchen Einfluss Veränderungen bestimmter Positionen haben.
Diese Kenntnis hilft Ihnen auch, sich bereits in einem frühen Planungsstadium effektive Steuerungsmöglichkeiten für "den Fall der Fälle" zu überlegen.
Durch die Teilung des Fensters ist es möglich, gleichzeitig die Auswirkung auf das Ergebnis als auch die Veränderung der Parameter zu beobachten. Die Teilung kann durch Anklicken von "Fenster/Teilung aufheben" rückgängig gemacht werden. Möchten Sie die Bezeichnungen "Worst-" und "Best-Case" ändern, können Sie dies in den Zellen H15 und J15 (rote Schrift) tun.
NTS hat zu Validierungszwecken ein gutes und ein schlechtes Szenario erstellt. Es wurden nur Umsatzparameter verändert, da hier nach Meinung der Verantwortlichen die größten Unsicherheiten liegen. Kostenrechner und Produktmanager sind der Meinung, dass es gelungen ist, Kosten und Investitionen hinreichend genau zu planen. Auch bei den Steuern sollte es keine unliebsamen Überraschungen geben.
Ergebnis der Sensitivitätsanalyse
Die Berechnung zeigt, dass ein Umsatzrückgang von 20 % zu einer Ergebnisverschlechterung von gut zwei Dritteln führt. Bei unveränderter Kosten- und Investitionsstruktur ist ab etwa 29% Umsatzreduktion mit einem negativen Ergebnis zu rechnen. Umgekehrt führt eine Umsatzsteigerung von 10 %, bei sonst unveränderten Annahmen, zu einer Ergebnisverbesserung von ca. 15 % (11 Mio. EUR). Eine Kostenerhöhung, sowohl bei den F+E- als auch bei den Betriebskosten um 20 % hat bei weitem nicht die gleichen negativen Konsequenzen, sondern würde, bei sonst gleichen Bedingungen, ”nur” zu einer Ergebnisreduktion von gut 15 % oder 9 Mio. EUR führen.
NTS entscheidet sich, das Produkt zu entwickeln, da insgesamt konservativ gerechnet worden ist. Die Nichterreichung der Umsatzziele erscheint vor dem Hintergrund der sehr positiven Wachstumsprognosen und der Marktführerschaft von NTS unwahrscheinlich. Aus heutiger Sicht ist eher mit einer insgesamt positiveren Entwicklung zu rechnen.
Abb. 13: Arbeitsmappe Sensitivität
Wenn Sie die Mappen in einer anderen als der vorgeschlagenen Reihenfolge bearbeiten möchten, können Sie die Position jeder Mappe in der Datei beliebig verschieben. Klicken Sie dazu mit der Maus in der Fußzeile auf die Arbeitsmappe, die Sie verschieben möchten. Halten Sie die Maustaste gedrückt, und "ziehen" Sie die Mappe an die Stelle, die Ihren Wünschen am besten entspricht. Hierdurch ist es möglich, während der "Arbeitsphase" die Detailmappen an den Anfang zu stellen, und später, zu Präsentationszwecken, die Ergebnismappen. Mit der Tastenkombination "Ctrl" und "PgUp" bzw. "PgDn" gelangen Sie außerdem schnell von der aktuell benutzten Arbeitsmappe in die vorhergehende bzw. nachfolgende Mappe. Sie sparen sich so den häufigen Wechsel von der Tastatur zur Maus und umgekehrt.