Mittlere Detaillierung als anzustrebendes Ideal

Aus den vorhergehenden Ausführungen lässt sich bereits schließen, dass die ideale Steuerungsbasis eine mittlere Detaillierung aufweisen sollte. Je nach Ausgangssituation müssen dafür entweder die aggregierten Größen der Buchhaltungs-/Accounting-Sicht um geschäftsnahe Treiber erweitert oder die detaillierten Controlling- bzw. Kostenrechnungsstrukturen für die Steuerung auf die wesentlichen Treiber zurückgedrängt werden (vgl. Abb. 2).

Abb. 2: Treibermodelle auf mittlerer Detaillierungsebene

Verknüpfung der Treibergrößen

Bei Treibermodellen handelt es sich um unternehmensspezifische Modelle, die die Wirkung verschiedener Eingangsgrößen (Treiber) auf zentrale Erfolgsgrößen wie Erlöse, Ergebnis oder Wertbeitrag aufzeigen. Beispielsweise können bei einer Zeitung die Erfolgsgrößen (EVA, ROI, EBIT etc.) von Treibern wie der Auflagenhöhe, dem Zeitungsumfang, der Anzahl der verkauften Anzeigen und Abonnements sowie den Kosten für Papier und Personal abhängig gemacht werden.[1]

Um der Forderung nach einem Treibermodell gerecht zu werden, statt "nur" eine weitere Kennzahlensammlung zu schaffen, müssen die Treibergrößen mathematisch mit den finanziellen Ergebnisgrößen verknüpft werden. Dabei hat es sich bewährt, direkte Treiber und vorlaufende, "strategische" Treiber zu unterscheiden. Während sich direkte Treiber mathematisch mit den Ergebnisgrößen verknüpfen lassen (z. B. die verkaufte Menge in einer Region mit dem Umsatz), dienen strategische Treiber der Erläuterung der Entwicklung der direkten Treiber. Versuche, solche strategischen bzw. indirekten Treiber auch mathematisch über Korrelationen und ähnliches zu verknüpfen, sind in der Regel nicht Erfolg versprechend.

[1] Vgl. Kappes/Schentler, 2012.

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