Dipl.-Kfm. Michael Kappes, Dr. Peter Schentler
Frage nach der geeigneten IT-Unterstützung
Sind die Treibermodelle einmal konzeptionell definiert, so stellt sich die Frage nach einer geeigneten IT-seitigen Unterstützung. Will man, wie dargestellt, Planung, Forecasting und Reporting auf Basis von Treibermodellen durchführen, so müssen die Modelle idealerweise einmal monatlich mit Ist-Daten, mindestens dreimal jährlich mit Forecast-Daten und zumindest einmal jährlich mit Plandaten gefüllt/aktualisiert werden. Vor diesem Hintergrund erweist sich die Frage nach der IT-Unterstützung als durchaus erfolgskritisch.
Abbildung mit Hilfe einer Tabellenkalkulation
Die skizzierten Treibermodelle lassen sich grundsätzlich mit Hilfe von Tabellenkalkulationen (typischerweise MS Excel) abbilden. Bei der Entwicklung der Modelle und insbesondere zur Verprobung mit Echtzahlen erscheint eine solche Abbildung zunächst einmal zwingend. Natürlich kann mit Hilfe von Tabellenkalkulationen auch eine treiberbasierte Steuerung (Planung, Forecasting, Reporting) im laufenden "Betrieb" unterstützt werden. Eine solche Lösung garantiert eine hohe Flexibilität, die insbesondere in der Anfangsphase wichtig ist, wo sich die Modelle erst etablieren müssen und umfangreichere Änderungen wahrscheinlich sind. Allerdings ist eine solche Lösung regelmäßig auch mit hohen Aufwand für das Controlling verbunden. Die skizzierten Simulationsfunktionalitäten sind auf Tabellenkalkulationsbasis nur schwer umzusetzen. Und auch ein flexibles Reporting auf Basis eines integrierten Datenbestandes ist so nicht möglich.
Abbildung mit professionellen BI-Tools
Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, eine Abbildung mit Hilfe professioneller Business-Intelligence (BI)-Tools anzustreben. Auf diese Weise wird durch Verbindung mit einer Datenbank eine integrierte Datenbasis geschaffen, die bei entsprechenden Schnittstellen die Ist-Werte für die Treibergrößen automatisiert beschafft. Auf der Frontend-Seite stehen dann zusätzliche Funktionalitäten professioneller Planungstools wie Simulation, Kommentierung, Verteilung und natürlich auch ein flexibles Reporting zur Verfügung. Größere Unternehmen, die in den letzten Jahren eine durchgängige Treibersteuerung eingeführt haben, sind fast durchgängig so verfahren, dass sie die Modelle für eine Übergangsphase (in der Regel ein Jahr) in MS Excel abgebildet haben und dann zeitnah eine IT-Implementierung in einer BI-Lösung vorgenommen haben.
Auswahl der geeigneten Lösung
In den letzten Jahren wurden IT-Implementierungen treiberbasierter Steuerungsprozesse mit Hilfe verschiedener BI-Tools durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Modelle in verschiedenen marktgängigen Lösungen gut abbildbar sind; gute Erfahrungen wurden insbesondere mit den Tools SAP BPC, Tagetik, Thinking Networks TN Planning und Arcplan Edge gemacht. Bei der Auswahl ist – neben Konformität zur jeweiligen IT-Architektur – darauf zu achten, wie flexibel sich die Tools im Hinblick auf Änderungen und Anpassungen zeigen. Eine schnelle und aufwandsarme Weiterentwicklung der Modelle im Tool dürfte das wichtigste Kriterium für eine Akzeptanz in der Organisation sein.