Die vorgestellte Lösung zur Personalkostensteuerung wurde in einem Projekt mittels der Projektmanagementmethode SCRUM umgesetzt. In der gewählten agilen Methodik durchläuft die Entwicklung mehrere Sprints. In jedem Sprint werden neue Funktionalitäten entwickelt und in einem anschließenden Nutzerdurchlauf getestet. Durch diese Methode können aufkommende Anforderungen an das Tool flexibel ergänzt werden.[1]

Das Projektteam setzte sich dabei aus dem HDI HR Controlling, der HR IT, der fachlichen Unterstützung durch Horváth und dem Implementierer Infomotion zusammen. In einer ersten Projektphase, noch ohne technische Unterstützung, wurde ein fachliches Zielbild für die künftige Steuerung erarbeitet. Es wurden die unterschiedlichen Steuerungsmodelle betrachtet, eine Software ausgewählt und erste Bottom-ups für Planungsmasken und künftige Reports erstellt.

Anschließend wurde mit der Implementierung begonnen. In den ersten Sprints wurde das Planungsmodell, basierend auf den erarbeiteten fachlichen Beschreibungen, aufgebaut. Basierend auf diesem Datenmodell konnten dann die ersten SAC-Stories, also die Eingabemasken, umgesetzt werden.

Ziel einer ersten Zwischenphase war es, ein Minimum Viable Product (MVP) zu erstellen. Dieses MVP wurde anschließend durch ausgewählte Anwender getestet. Nach etwa dreimonatiger Entwicklungszeit wurde im Rahmen eines Dry-Runs das MVP vorgestellt. Es wurde eine beispielhafte Planung durchgeführt. Das daraus entstandene Feedback sowie Impulse der fachlichen Beratung wurden als Basis für die Priorisierung der weiteren Entwicklung genutzt. Im darauffolgenden Projektabschnitt wurde der Go-Live vorbereitet. Es wurden Fehler des MVP korrigiert und weitere Funktionalitäten ergänzt.

Der Go-Live der Planungslösung erfolgte dann nach zwei weiteren Entwicklungsmonaten. Auch im Rahmen des Go-Lives wurde erneut Feedback aufgenommen und für eine spätere Umsetzung im Product Backlog priorisiert.

Im dritten Projektabschnitt erfolgte neben der Finalisierung der Planungs- und Forecasting-Lösung der Aufbau des HR-Reportings und der Simulation. In analoger Vorgehensweise wurden erste Mock-Ups, also Vorführmodelle, entwickelt und mit den späteren Nutzern erprobt.

Parallel zu den genannten Aktivitäten fand eine schrittweise Schulung der HR-Controlling Mitarbeiter mit der neuen Lösung statt. Ein Ziel bei der Implementierung einer modernen Steuerungsanwendung ist die Möglichkeit zur späteren Betreuung und Weiterentwicklung durch den Fachbereich. Unterstützt aus der IT können so vor allem kleinere Änderungen am Datenmodell (z. B. Anpassung eines Attributes oder einer KPI-Berechnung) oder Änderungen an den Stories in der Linie, entsprechend durch den Fachbereich, stattfinden und somit zu Zeitersparnis führen.

[1] Vgl. Howell/Koskela, 2002, S. 8ff.

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