Es ist für jedes Unternehmen zumindest bei größeren und wichtigen Projekten unabdingbar, nach Projektende eine Nachbetrachtung durchzuführen. Sie hat die Feststellung zum Ziel, welche Dinge gut gelaufen sind und bei welchen Sachverhalten Verbesserungsbedarf besteht. Für Zwecke der Nachkalkulation kann nach Projektende zunächst das Blatt Kalkulation genutzt werden. Hier werden Plan-, Ist- und Erwartungswerte des Projektes positionsweise gegenübergestellt. Aus den Abweichungen und den Ursachen, die zu den Abweichungen geführt haben, lassen sich konkrete Hinweise für Verbesserungen bei Folgeprojekten erhalten. Die Erstellung einer weiteren Datei oder eines Arbeitsblatts ist daher im Normalfall nicht erforderlich.

Arbeitsblatt Nachbetrachtung

Dennoch lohnt sich in den meisten Fällen eine schriftliche Dokumentation zum Zweck der Nachbetrachtung. Die Datei enthält hierzu das Blatt Nachbetrachtung, mit dessen Hilfe Sie einen strukturierten und vollständigen Abschlussbericht erstellen können (vgl. Abb. 8). Aus Sicht des Kostenrechners oder Controllers und des Projektleiters ist besonders der Lerneffekt hervorzuheben, der sich aus der Analyse und Erklärung früherer Abweichungen für die Planung und Steuerung zukünftiger Projekte ergibt. Bei der Analyse ist darauf zu achten, dass bewertungsbedingte Abweichungen, z. B. Preisänderungen, von den Abweichungen im Mengengerüst getrennt werden. Das Blatt Nachbetrachtung dient der verbalen Erläuterung der Zahlen und sollte stets zusammen mit dem Blatt Kalkulation erstellt werden. Es ist grundsätzlich nicht formgebunden, enthält aber eine Strukturierung, um sowohl Projektmanagement als auch Kostenrechnung, Controlling und Vorgesetzten einen schnelleren Überblick zu ermöglichen.

Abb. 8: Nachbetrachtung zum Projekt Volumenofen II AASO GmbH

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