Abkehr vom traditionellen Push-Reporting
Die Nutzerschnittstelle des Reportings definiert die Art und Weise, wie Berichte den Empfängern übermittelt und wie sie von diesen genutzt werden können. Während in Zeiten des Reportings in Excel, PowerPoint und PDF die "Push"-Verteilung dominiert hat (Empfänger haben die Berichte vom Controlling in definierten zeitlichen Intervallen oder anlassbezogen zugesandt bekommen), findet mit dem Einsatz moderner BI-Tools eine Umkehr dieses Push-Prinzips hin zum "pull-orientierten" Reporting statt. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass die Nutzer (auch auf Ebene des Managements) eigenständig online durch Berichte navigieren und mit möglichst wenig "Klicks" mittels vordefinierter bzw. kontextspezifisch vorgeschlagener Analysepfade zwischen den Inhalten jederzeit zu den gerade für sie relevanten Informationen gelangen können ("Guided Navigation"). Abb. 6 zeigt den Zusammenhang von Standard Management Reporting und Analysereporting mit der Kombination aus Push- und Pull-Komponenten.
Abb. 6: Kombination aus Push und Pull Reporting in Standard- und Analysereporting
Storytelling und Integration der "letzten Meile"
Trotz aller Diskussionen bei Management Meetings mit online auf Tablets verfügbaren Daten und digitalen "Boardroom-Lösungen", mit denen Management Teams direkt gemeinsam die Geschäftsentwicklung ansprechend visualisiert analysieren können, wird der Bedarf an klassischen Berichtspaketen bzw. Review-Präsentationen so schnell nicht nachlassen. Diese "letzten Meile" zum Berichtsempfänger ist bis heute zumeist die Domäne der klassischen Office Applikationen. Trotz online verfügbarer Berichte und Daten werden die relevanten Informationen nochmals in PowerPoint überführt und dort aufwändig aufbereitet. Um diesen "Medienbruch" künftig zu vermeiden, bieten die meisten BI-Tools den Anwendern mit dem "Storytelling" heute eine Möglichkeit, übergreifende oder individuelle "Stories" (=Berichtspakete) online zu erstellen, regelmäßig mit dem letzten Datenstand zu aktualisieren und bei Bedarf mit anderen Nutzern zu teilen.
Mobile Reporting in der Fläche angekommen
Während mobile Reporting-Lösungen in den letzten Jahren oftmals kritisch beäugt oder aus Sicherheitsgründen abgelehnt wurden, hat sich die Verfügbarkeit auf mobilen Endgeräten wie Tablet und Smartphone zu einer zentralen Anforderung entwickelt. BI-Tools unterstützen mit dem "Responsive Design" die automatische Skalierung bzw. Transformation von der Desktop Ansicht hin zur fokussierten Darstellung auf den meist kleineren Geräten. Auch wenn der gedruckte Monatsbericht auf vielen Schreibtischen immer noch regelmäßig zu beobachten ist, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Online-Lösungen den traditionellen Print-Bericht weitgehend ersetzt haben werden.